Die Trainer-Wackler der Bundesliga: Das sagen ihre Chefs
Die Bundesliga-Saison ist gerade einmal fünf Spieltage alt und doch gibt es bereits die ersten Trainer, für die die Luft bereits dünn wird. Während Vereine wie der SC Freiburg oder Union Berlin die Überraschungsmannschaften der Saison sind, enttäuschen andere Vereine wie Bayer Leverkusen auf ganzer Linie und bleiben weit hinter den Erwartungen.
Eigentlich wurde Leverkusen von vielen als einer der möglichen Bayern-Jäger in der Saison gehandelt, nachdem wichtige Stützen wie etwa Stürmer-Star Patrik Schick gehalten werden konnten. Die Realität ist nach fünf Spieltagen jedoch eine ganz andere, vier Niederlagen und ein Pokal-Aus in der ersten Runde gegen Elversberg sind das Resultat des Saisonstarts. Nun wartet unter Woche Brügge zum Champions-League-Auftakt auf die eigentlich so ambitionierte Werkself.
Bayer Leverkusen gibt gegen Freiburg Führung aus der Hand
Seiner Mannschaft wollte Leverkusen-Trainer Seoane keinen Vorwurf machen, bei der bitteren 2:3-Niederlage gegen Freiburg. Zuletzt antwortete Klub-Boss Fernando Carro auf die Frage, ob der Schweizer noch der richtige Mann an der Seitenlinie ist, mit: „Auf jeden Fall. Hundertprozentig. Da habe ich keinen Zweifel.” Die Krise sei „eine Aufgabe des Trainers, aber auch der gesamten Mannschaft und des gesamten Vereins. Jeder hat seinen Verantwortungsbereich, aber ich habe da null Zweifel“.
Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes betonte nach der jüngsten Pleite über den Coach: „Er hat unsere volle Rückendeckung und das Vertrauen.”
Wie lange die Verantwortlichen jedoch noch Geduld mit Seoane haben, bleibt abzuwarten, derzeit steht die Werkself mit nur drei Punkten im Keller der Bundesliga. Sollte sich in den nächsten Wochen kein positiver Wandel abzeichnen, könnte die Zeit des Schweizers in der Bundesliga gezählt sein.
Kovac konnte bei Wolfsburg bisher keine Kehrtwende hervorrufen
Doch nicht nur Bayer Leverkusen steckt in einem absoluten Formtief, auch der VfL Wolfsburg spielt derzeit weit unter seiner Erwartungshaltung. Eigentlich gelang den Wölfen ein echter Coup mit der Verpflichtung von Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac, der zudem mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewonnen hatte. Zwei Unentschieden und drei Niederlagen aus den ersten fünf Spielen sind jedoch mehr als ernüchternd.
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„Du kannst Fußball nicht so spielen, wie wir es machen, so als Begleitung“ schimpfte Kovac, nachdem die Wölfe die Führung beim 2:4 gegen die Kölner aus der Hand gaben. Bereits in den letzten Wochen sorgte der Ex-Bayern-Trainer für Wirbel nach öffentlichen Zoff mit Stürmer Max Kruse, der mit seiner Reservistenrolle in Wolfsburg nicht zufrieden ist. Geschäftsführer Schmadtke forderte daraufhin öffentlich mehr Ruhe.
Zukünftig muss Kovac Punkte liefern, wenn er seinen Job an der Seitenlinie behalten möchte. Die kommenden Gegner sind jedoch Eintracht Frankfurt und Union Berlin, diebeide derzeit in guter Verfassung sind.
Sportdirektor Marcel Schäfer betonte im ZDF, Kovac sitze „sehr fest” im Sattel. „Wir müssen die Ruhe bewahren, wir müssen arbeiten. Denn die Kritik, die auf uns einprasselt, ist berechtigt, wenn du zwei Punkte nach fünf Spieltagen hast. Trotzdem kriegst du das nur als Gruppe gelöst.”
VfL Bochum nach fünf Spieltagen punktlos auf dem letzten Platz
Am schlimmsten getroffen hat es bisher den VfL Bochum unter Thomas Reis. Abgänge wie der von Bella-Kotchap schwächten den VfL im Sommer und konnten nicht adäquat ersetzt werden. Nach fünf Spieltagen stehen die Bochumer mit null Punkten auf dem letzten Platz der Tabelle und stecken bereits jetzt in einer echten Krise.
Gerüchte, dass sich Reis im Sommer dem FC Schalke anschließen wollte, sorgten zuletzt neben der sportlichen Situation für viel Aufregung im Verein. „Aufgeben gibt es nicht“, betitelte Reis die Situation nach dem 0:2 gegen Werder Bremen. In der kommenden Woche geht es für die Bochumer zum kleinen Revierderby gegen den FC Schalke, der ebenfalls noch sieglos ist, jedoch drei Unentschieden einfahren konnte. Sollte dem VfL nicht die Kehrtwende gelingen, könnte die Luft für den in der Kritik stehenden Reis immer dünner werden.
RB Leipzig weit hinter Erwartungshaltung
Zuletzt ist auch RB Leipzig enttäuschend in die Saison gestartet, mit einem Sieg aus fünf Partien. Neuzugänge wie die von den deutschen Nationalspielern Timo Werner und David Raum sollten helfen, Leipzig noch weiter voranzubringen, nachdem die Sachsen in der vergangenen Saison den DFB-Pokal gewinnen konnten. Ein Titel, von dem Leipzig-Trainer Tedesco wahrscheinlich noch zehrt, wenn man sich die derzeitigen Resultate und das 0:4 gegen Eintracht Frankfurt ansieht.
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„Wir haben komplett die Basics vermissen lassen, wir waren in der ersten Halbzeit überhaupt nicht auf dem Platz. Wir waren grottenschlecht, wirklich, Katastrophe. Das ist viel zu wenig für die Ansprüche von RB Leipzig“, so der Leipzig-Trainer nach der Niederlage gegen Frankfurt. Zum Auftakt der Champions League empfangen die Sachsen am Dienstag Shakhtar Donetsk. Wenn es auch hier keinen Sieg für Leipzig geben sollte, könnte Tedescos Zeit an der Seitenlinie bald Geschichte sein. Denn zwischen Anspruch und Realität klaffen derzeit Welten.