Wurstproduzenten haben an den Staat appelliert, sich um Zehntausende schlachtreife Tiere in der Schweinepest-Sperrzone in Niedersachsen zu kümmern.
  • Wurstproduzenten haben an den Staat appelliert, sich um Zehntausende schlachtreife Tiere in der Schweinepest-Sperrzone in Niedersachsen zu kümmern. (Archivfoto)
  • Foto: picture alliance/dpa | Lars Klemmer

„Tierschutzkatastrophe“: Staat soll Zehntausende Schweine im Norden schlachten

Wurstproduzenten haben an den Staat appelliert, sich um Zehntausende schlachtreife Tiere in der Schweinepest-Sperrzone in Niedersachsen zu kümmern. Es gehe darum, eine „Tierschutzkatastrophe“ zu verhindern.

Die Präsidentin des Bundesverbandes der Wurst- und Schinkenproduzenten, Sarah Dhem, fordert in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Der Staat muss die Schweine übernehmen und die Schlachtung organisieren“. Das Fleisch könnte dann eingelagert und die Verarbeitung per Ausschreibung angestoßen werden. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) müsse sich der Sache annehmen.

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Sie greift damit einen Vorschlag auf, den zuvor auch schon der Verband der Fleischwirtschaft gemacht hatte, also die Dachorganisation der großen Schlachtunternehmen. Dhem widersprach dem Vorwurf, die Wurstproduzenten weigerten sich, das Fleisch der Tiere aus der Sperrzone zu verarbeiten. „Im Kern muss das Fleisch auf 80 Grad erhitzt werden. Das können wir in unserem Betrieb beispielsweise gar nicht und viele andere auch nicht“, sagte die Verbandspräsidentin.

300 Betriebe sind betroffen

Anfang Juli war in einem Betrieb in Emsbüren im Emsland die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Rings um den Hof wurde eine Schutz- und Überwachungszone eingerichtet, von der 300 Betriebe mit mehr als 190.000 Tieren betroffen sind, obwohl es bislang keinen weiteren Ausbruch der Tierseuche gegeben hat. Tausende Tiere müssen dringend geschlachtet werden, sonst wird es in den Ställen zu eng. Auch die Landwirte warnten bereits vor massiven Tierschutzproblemen. (dpa/mp)

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