Hamburger Politikerin fordert: Kopftuch bei Kindern in der Schule verbieten
Politiker von CDU und CSU wollen ein Kopftuchverbot an allen deutschen Schulen für junge Mädchen unter 14 Jahren einführen. Sie sehen es als wichtigen Schritt für ein gleichberechtigtes Aufwachsen. Die Vorsitzende der Frauen Union in Hamburg ist gleicher Meinung. Sie sieht das Kopftuch als Zeichen der Unterdrückung an.
„Ich bin der Überzeugung, dass ein Kopftuchverbot für Kinder unter 14 Jahren in Bildungseinrichtungen ein wichtiger Schritt ist, um jungen muslimischen Mädchen ein freies, selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Aufwachsen zu ermöglichen“, sagte der CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries der Deutschen Presse-Agentur. Die Hamburger CDU hatte bereits 2018 ein Kopftuchverbot für muslimische Mädchen unter 14 Jahren an Hamburger Schulen gefordert.
Frauen Union in Hamburg: Kopftuch ein Zeichen der Unterdrückung
Die Landesvorsitzende der Frauen Union in Hamburg, Franziska Hoppermann, sieht im islamisch geprägten Kopftuch bei Kindern „ein Zeichen der Unterdrückung und Sexualisierung“.
Sie fühlt sich in ihrer Forderung nach einem Verbot durch die Länder durch ein Gutachten des Würzburger Staatsrechtlers Kyrill-Alexander Schwarz bestärkt, das die Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände in Deutschland in Auftrag gegeben hatte. Das Gutachten, das am Donnerstag in Berlin vorgestellt worden war, hält ein Kopftuchverbot für unter 14-Jährige in allen öffentlichen Einrichtungen für verfassungsrechtlich möglich.
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Von den Islamverbänden waren entsprechende Überlegungen aus dem politischen Raum in der Vergangenheit kritisiert worden – auch mit der Begründung, den meisten muslimischen Mädchen werde das Kopftuch nicht von den Eltern aufgezwungen. Deutschlands Feministinnen sind in der Frage gespalten. Einige von ihnen sehen in einem Verbot eine Einschränkung der Freiheit, andere halten das Kopftuch für ein Symbol der Unterdrückung, das nicht aus „naivem Kulturrelativismus“ akzeptiert werden sollte. (maw/dpa)