• Nur, wenn wir in Hamburg alle eine Maske tragen, können wir uns gegenseitig schützen.
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Hamburger nachlässig: Wenn es freiwillig nicht klappt, brauchen wir eine Maskenpflicht

Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern machen es vor – Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Supermärkten. Bayern wird ebenfalls nachziehen. In Hamburg bleibt es bislang nur bei einer Empfehlung – man hofft auf die Solidarität der Bürger. Aber reicht das? Wenn Hamburg langsam wieder zum Leben erwacht, dann nimmt auch das Gedränge in den Bussen und Bahnen zu, die beste Chance für das Coronavirus einen neuen Angriff zu starten. Ohne Masken lässt die zweite Welle dann nicht lange auf sich warten.

Auch Hamburg macht nach Wochen im Lockdown die ersten Schritte zurück in eine „Normalität“. Wie früher wird es allerdings erst einmal nicht werden. Solange kein Impfstoff vorhanden ist, müssen wir lernen, mit der neuen Krankheit zu leben.

Eine zweite Corona-Welle muss unbedingt vermieden werden

„Die Kurve flach halten“, war seit Beginn der Krise der Tenor. Und genau das muss auch weiterhin höchste Priorität haben. Eine zweite Ansteckungswelle und damit steigende Fallzahlen müssen unbedingt verhindert werden. Das geht allerdings nur, wenn alle an einem Strang ziehen. Zwar fallen auf den Straßen immer mehr Menschen mit Masken auf, genug sind es aber noch lange nicht.

Die Bundesregierung hat sich gegen eine generelle Maskenpflicht, wie beispielsweise in Österreich ausgesprochen. Der Grund: Deutschland hat derzeit noch nicht einmal genügend Ressourcen, um Krankenhäuser und Pflegeinrichtungen vernünftig zu versorgen. Geschweige denn alle Bundesbürger. Und trotzdem können wir unseren Beitrag leisten. An Orten, an denen das Einhalten des Mindestabstandes nicht möglich ist, müssen selbst gebastelte Alltagsmasken oder eine andere Bedeckung von Mund und Nase für ein bisschen mehr Sicherheit sorgen.

Corona: Wer sich gesund fühlt, kann trotzdem Überträger sein

In den sozialen Medien wird hitzig über das Maskentragen diskutiert, vielfach ablehnend: „Ich bin gesund, ich brauche keine“, „Wenn die Regierung keine stellt, dann trage ich auch keine“, „Diese Stoffmasken schützen mich ja nicht“. 

Wer gesund ist, sollte sich glücklich schätzen. Doch keiner weiß, ob er das Virus in sich trägt, selbst ein augenscheinlich gesunder Mensch kann andere anstecken. Ein Erkrankter in einem gedrängten Bahnwagon kann bereits ausreichen. Die Regierung muss die Masken stellen? Nicht unbedingt, denn es geht nicht darum eine medizinische Maske zu tragen, die soll den Einrichtungen im Gesundheitswesen vorbehalten sein. Es geht darum Mund und Nase zu bedecken, das geht auch mit einem Schal oder Bandana.

Stoffmasken schützen den Träger nicht, aber alle anderen

Die Stoffmasken schützen den Träger selbst nicht vor dem Virus. Richtig, aber zu kurz gedacht. Denn wenn alle eine Behelfsmaske tragen, zumindest an den Orten, an denen wir dicht beieinander sind, dann können Masken uns schützen. Doch das geht nur, wenn alle den Empfehlungen der Hamburger Regierung nachkommen.

Hamburg: Wir müssen die Angst vor den Masken ablegen

Wir müssen unser Unbehagen gegenüber Masken ablegen, aufhören sie mit Unheil und Tod zu verknüpfen. In Japan gebührt es dem Respekt eine Maske zu tragen, um aus Höflichkeit andere nicht anzustecken. Das war auch schon vor Corona der Fall und sollte uns in diesen Zeiten ein Beispiel sein: Abstand ist der neue Anstand.

Es geht also nicht mehr nur noch darum, sich selbst zu schützen, sondern uns alle. Denn wenn ich eine Maske trage, schütze ich meine Mitmenschen und wenn die wiederum eine tragen, schützen sie mich. Wenn wir uns als Hamburger nicht gemeinsam an die Empfehlung, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen halten, dann gibt es nur einen sicheren Weg für unsere Gemeinschaft: Die Maskenpflicht!

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