• Vor dem Mercado war jede Menge los.
  • Foto: Florian Quandt

Privilegiert in der Corona-Krise: Das Mindeste, was wir jetzt tun können

Heute Morgen auf dem Weg in die Redaktion, dachte ich: Mir geht es in diesen Corona-Tagen noch ganz schön gut.

Sitze auf dem Fahrrad und radele durch die Sonne zur Arbeit. Bin, aus Virus-Sicht zumindest, ziemlich jung. Meine Eltern, die zur Risikogruppe gehören, sind in der alten Heimat gut versorgt in ihren Häusern, drumherum viel Natur, nicht viele Menschen.

Wenn es unumgänglich wird, kann ich auch von Zuhause aus ganz gut arbeiten. Wo keine Kinder warten, die ich umsorgen muss. Wo ich aber auch nicht in einem von Hamburgs vielen Single-Haushalten die leere Wand anstarre. Klar, meine Kollegen und ich haben derzeit viel zu tun. Heißt aber auch: Wir haben noch Arbeit, keine Existenzsorgen. Ja, ich bin mächtig privilegiert. Und mutmaße mal: Das geht, hier in unserer reichen Stadt, nicht nur mir so.

Wer privilegiert ist, sollte andere schützen!

Unsere Aufgaben sind auch in dieser Krise bislang überschaubar: Hände waschen, in den Ellenbogen husten, höflich Abstand halten. Kein Toilettenpapier horten, im Supermarkt freundlich zum überlasteten Kassierer sein. Ein bisschen genauer hinschauen, ob die alleinerziehende Nachbarin oder der ältere Herr von gegenüber Hilfe benötigen könnten.

Und, so simpel eigentlich, und für viele augenscheinlich doch so unfassbar schwer: Nix Corona-Party, kein Gruppen-Bierchen im Park. Einfach mal Zuhause bleiben. Damit in dem Heim für schwer behinderte Kinder, die meine Stiefmutter betreut, Corona keinen Einzug hält. Damit in der Klinik, in der meine Partnerin arbeitet, sich die Station, die gerade für Corona-Patienten vorbereitet wird, bloß nicht zu schnell füllt.

Zeit schinden, damit die Kurve flach bleibt!

Wir, die wir sonst keine Sorgen haben, sind dafür verantwortlich, Zeit zu schinden. Unsere Aufgabe ist es, die Kurve flach zu halten. Wir leben in einer Gemeinschaft, es ist das Mindeste, was wir tun können. Können? Wir müssen! Bleiben Sie gesund.

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