Sea Devils: Mit zwei norddeutschen Quarterbacks zum Titel?
Während Halbfinal-Gegner Raiders Tirol (Samstag, 14.45 Uhr, Stadion Hoheluft, ProSieben Maxx live) mit Routinier Sean Shelton (31) wie die meisten Teams der European League of Football (ELF) auf einen US-Quarterback setzt, sind die Hamburg Sea Devils einen mutigen Schritt gegangen: Die Spielmacher-Rolle teilen sich zwei Norddeutsche.
„Man hat uns belächelt, es gab viele Zweifler“, erinnert sich Seeteufel-Boss Max Paatz im Gespräch mit der MOPO an den Moment der Entscheidung, dem Lübecker Salieu Ceesay (24) das Zepter zu übergeben. „Alle dachten, wir holen noch einen Amerikaner.“
Hamburg Sea Devils setzen auf Quarterbacks Salieu Ceesay und Moritz Maack
Doch Ceesay, vergangene Saison noch Ersatz hinter US-Spielmacher Jadrian Clark (jetzt Rhein Fire), wurde zum Starter ernannt, konnte nach einigen wackligen Auftritten immer mehr überzeugen – zumal das Laufspiel bei ihm ein zusätzliches gefährliches Element ist.
Im Laufe der Saison konnte sich dann der Hamburger Moritz Maack (25, früher bei den Huskies) für mehr Spielzeit empfehlen. Beide Quarterbacks kommen in den Spielen mit ihren heimischen Händen an den Ball. Auch das ist ungewöhnlich in der ELF.
ELF-Halbfinale: Hamburg Sea Devils empfangen die Raiders Tirol
Nun werden die Sea Devils von ihrer überragenden Abwehr um Ex-NFL-Star Kasim Edebali und dem britischen Running Back Glen Toonga (21 Touchdowns!) getragen. Zusammen haben Ceesay und Maack 16 erfolgreiche Pässe in die Endzone geworfen – Tirols Shelton allein steht bei 31 Touchdowns. Doch das Vertrauen in das norddeutsche Duo ist groß.
„Beide Jungs sind absolute Teamplayer“, schwärmt Trainer Charles Jones. „Sie spielen mit- und füreinander.“ Das sieht auch Boss Paatz so: „Sie haben sich bewiesen in dieser Liga. Was wäre das für eine Geschichte, wenn wir mit zwei deutschen Quarterbacks den Titel holen?“ Eine gewiss außergewöhniche.