Hamburger sitzen fest!: Sie waren mit dem Rad auf Weltreise – dann kam Corona
Vor einem Jahr erfüllten sich Anika und Denis ihren Traum einer Weltreise: Nur mit Fahrrädern und leichtem Gepäck legten sie bereits über 11.000 Kilometer zurück. Doch dann kam Corona und stoppte die weiteren Reisepläne. Seit über drei Monaten steckt das Paar in der Stadt Baku in Aserbaidschan fest. Wann sie zurück können, ist ungewiss.
Als Anika und Denis vor einem Jahr aufbrachen hätten die Weltreisenden nicht damit gerechnet, was sie rund neun Monate später erwarten würde: Eine internationale Pandemie und die Schließung aller Ländergrenzen.
„Das erste Mal haben wir über die Medien von der Corona-Pandemie erfahren“, sagt Anika zur MOPO. Damals hätten sich beide keine großen Sorgen gemacht, da sie sich zu dem Zeitpunkt nicht über die Folgen im Klaren gewesen seien. „Wir hätten niemals gedacht, dass Corona solche Auswirkungen auf unsere Reise haben wird“, erklärt die Bloggerin. Beide setzten ihre Fahrt ganz normal fort.
Aserbaidschan schließt seine Grenzen: Hamburger sitzen fest
Doch dann kam alles ganz anders als erwartet. Seit dem 14. März ist das öffentliche Leben in Aserbaidschan erheblich eingeschränkt, seit Anfang April auch der Flugverkehr eingestellt. Anika und Denis sitzen nun seit mehr als drei Monaten in der Hauptstadt Baku fest und unterliegen den lokalen Ausgangssperren. „Das Stadtgebiet können wir nicht verlassen“, sagt Anika. Da sich die Menschen hier kaum an Abstandsregeln und die Maskenpflicht hielten, seien auch die Infektionszahlen vergleichbar hoch. Bis jetzt sei eine Aufhebung der Reisebeschränkung nicht abzusehen.
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Das Paar berichtet, dass sich der Umgang der Einheimischen mit den Touristen nicht verändert habe. Die Bewohner Bakus gingen sehr locker mit den Auflagen um und störten sich nicht an den Besuchern. „Freunde von uns, die sich in China aufhalten, erleben das ganz anders“, erzählt Anika.
Trotz Corona: Die Reise soll fortgesetzt werden
„Ein Abbruch der Reise stand nie zur Diskussion“, so Denis. „Auch jetzt Denken wir nicht daran, zurück nach Deutschland kommen.“ Eine Alternative sei es, einen Flug nach Europa zu nehmen und dort den Weg fortzusetzen. Am 15. Juni ist dort die Reisewarnung aufgehoben worden.
„Da wir eh keinen konkreten Plan für unsere Reise und somit auch keinen Zeitdruck haben, machen wir seit einem Jahr immer das Beste aus allen Situationen und haben gelernt, zu akzeptieren und zu tolerieren. Das erspart eine Menge Stress und macht in Summe einfach glücklich“, ist auf dem Blog des Paares „Ostwärts nach Westen“ zu lesen.