St. Paulis Motor stottert: Ein Ex-HSV-Profi ärgert den Kiezklub
Wieder mal war deutlich mehr möglich, doch wieder wurde daraus nicht: Der FC St. Pauli kam im Heimspiel gegen den SV Sandhausen nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und verpasste eine tabellarische Verbesserung.
St. Pauli kommt in dieser Saison einfach nicht recht in Fahrt, der Motor stottert. Was für die Anreise zum Spiel nicht galt. Die Mannschaft war im Zuge eines Aktionstages mit einem Elektrobus vom Tageshotel zum ausverkauften Millerntor gefahren. Eine gute Vorbereitung auf die Partie, parkte Sandhausen einen eben solchen doch von Beginn an vor dem eigenen Tor.
Trotzdem bot sich Johannes Eggestein früh die Chance zur Führung, ihm fehlten nach einem Steckpass von Lukas Daschner schätzungsweise 20 Zentimeter Körperlänge, um den Ball per Grätsche ins Tor bugsieren zu können (10.).
Daschner selbst war es, der fünf Minuten später nach Direktspiel mit Etienne Amenyido, der anstelle von David Otto in der Startelf stand, und Eggestein aus fünf Metern an Patrick Drewes scheiterte. Eine Chance, wie sie größer kaum hätte sein können. Danach hatte das Spiel etwas von Stop and Go: Zu langes Verweilen der Spieler am Ball, kein Tempo. Jedenfalls bis zur 38. Minute. Zweimal flankte Leart Paqarada in die Abwehrfüße, beim dritten Mal fand er hingegen den Kopf von Kapitän Jackson Irvine, der den Ball zum 1:0 in den Winkel schädelte.
Sandhausen mit dem späten Ausgleich durch Kinsombi
Nach einer Ecke hätte Amenyido mit einem Linksschuss beinahe noch vor der Pause das 2:0 nachgelegt (41.). Das war auch Paqarada nicht vergönnt, der Drewes mit einem Schuss vom Strafraumeck prüfte (58.), auch Eggestein verzog aus gut 18 Metern (63.).
Nach einer Stunde schaltete endlich auch SVS einen Gang hoch, beteiligte sich in Form von Offensivbemühungen am Spiel. Und bot St. Pauli so mehr Raum: Saliakas traf nach Eggesteins Flanke den Pfosten, Amenyidos Nachschuss einen Gegenspieler (65.). Auf der anderen Seite schoss Dario Dumic nach einem Freistoß ein, stand aber im Abseits (69.). Anders als Ex-HSV-Profi David Kinsombi, der bei einem Freistoß aus identischer Position an den Ball gelangte und ausglich (71.).
FC St. Pauli: Timo Schultz findet es „extrem ärgerlich”
Beinahe drehte dessen eingewechselter Bruder Christian die Partie sogar, Nikola Vasilj ließ dessen Schuss durch die Finger und an den Pfosten flutschen (81.). Weil auch St. Paulis eingewechselter Luca Zander bei seinen beiden Chancen nach Ecken (88., 90.+6) nicht traf, blieb es beim 1:1.
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„Wir müssen aktuell sehr viel Aufwand betreiben, um den Ball über die Linie zu bringen“, sagte Timo Schultz und hatte recht. 25 Schüsse, ein Treffer – das ist zu wenig, zum wiederholten Male der Fall und am Ende „extrem ärgerlich“, wie Schultz meinte. Vor allem, weil es das dritte Remis in Folge bedeutete und das vierte insgesamt. „Heute hätten wir mehr verdient gehabt“, fand er und auch Lukas Daschner hatte „eigentlich ein gutes Spiel“ seiner Mannschaft gesehen. Nur hieß die Endstation mal wieder: Unentschieden.