Wird er neuer Feuerwehr-Sprecher? Traditionsbruch sorgt für Unruhe
Bei der Feuerwehr Hamburg geht es seit Monaten drunter und drüber: Personalnot, nicht besetzte Rettungswagen, die Feuerwehrschule seit Monaten ohne Leitung. Und nun soll ein Mann dort Pressesprecher werden, dessen beruflicher Erfahrungsreichtum aus der Politik stammt.
Es ist eine der Schlüsselpositionen bei der Hamburger Feuerwehr. Der Pressesprecher ist in das Einsatzgeschehen der Feuerwehr 24 Stunden am Tag eingebunden. Immer war diese Position von einem erfahrenen Beamten des höheren Dienstes besetzt worden. Er konnte die Journalisten rasch fachkundig über Brandeinsätze, Löschtechniken und Besonderheiten bei Rettungseinsätzen unterrichten.
Interne Unruhe bei der Feuerwehr Hamburg
Erstmalig in der Hamburger Feuerwehrgeschichte soll der Posten nun nicht von einem Feuerwehrmann besetzt werden. MOPO-Informationen zufolge soll Frank Reschreiter den Posten übernehmen. Der war viele Jahre Politik-Redakteur bei der MOPO, bevor er Pressesprecher in der Innenbehörde wurde.
Die Wahl sorgt intern für weitere Unruhe. „Es gibt keinen Grund, dem bisherigen Stellvertreter Brandamtsrat Jan Ole Unger und seinen fachlichen Qualitäten nicht das Vertrauen zu schenken“, sagt ein Feuerwehr-Insider zur MOPO. Und: „Aber auch sonst gäbe es genügend qualifizierte Beamte in den Reihen der Feuerwehr“.
Bisheriger Pressesprecher an Wache am Rand von Hamburg versetzt
Der bisherige Pressesprecher hatte seinen Posten nach längerer Krankheit nicht wieder aufgenommen und wurde stattdessen an eine Wache am Rande der Stadt versetzt. Und auch sonst rumort es. Die Pressestelle ist seitdem auf Sparflamme. Meinungsverschiedenheiten um die Arbeitszeiten führten dazu, dass die Sprecher in der Woche ab 15 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen gar nicht mehr im Dienst sind.
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Die amtsinteren Querelen reißen nicht ab. Zuletzt hatte Innensenator Andy Grote (SPD) dem Feuerwehrchef Dr. Christian Schwarz eine Polizeikommissarin zu Seite gestellt, die seine Arbeit nach massiver Kritik an ihm bewerten soll. Schwarz wird nach nur drei Jahren als Leiter der Feuerwehr eine gewisse Amtsmüdigkeit nachgesagt.