• Die Illustration zeigt einen menschlichen Oberkörper mit Herz, Lunge und Bronchien. Das Coronavirus befällt nicht nur die Lunge, sondern ist laut Hamburger Forschern ein „Multiorganvirus“.
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Hamburger Studie: „Multiorganvirus“: Welche Organe das Coronavirus besonders befällt

Eppendorf –

Eine neue Studie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) bestätigt, was bereits viele Experten vermutet haben: Das Coronavirus betrifft nicht nur die Lunge, sondern auch andere Organe. Die Ergebnisse der Studie könnten bei der Früherkennung des Virus helfen.

„SARS-Cov-2 ist kein reines Lungenvirus, sondern ein Multiorganvirus“, sagte Tobias Huber, Direktor der III. Medizinische Klinik und Poliklinik am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Das nach der Lunge am zweithäufigsten betroffene Organ seien die Nieren, „nicht selten bis hin zum totalen Organausfall“, sagte Huber. 

Tobias B. Huber, Direktor Medizinische Klinik und Poliklinik stellte die Ergebnisse der Studie vor.

Tobias B. Huber, Direktor Medizinische Klinik und Poliklinik, stellte die Ergebnisse der Studie vor.

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dpa

Daneben würden Herz, Leber Gehirn und Blut besonders häufig vom Coronavirus betroffen. Nierenexperten, Mikrobiologen und Rechtsmediziner des UKE analysierten in ihrer Studie die Autopsie-Ergebnisse von 27 an einer COVID-19-Infektion Verstorbenen.

Coronavirus: Vor allem die Nieren sind befallen

„Dies könnte ein Erklärungsansatz für das mitunter breite Symptomspektrum sein, das sich bei COVID-19-Infektionen zeigt“, so Huber. Der Befall der Organe sei vermutlich die Ursache dafür, dass Covid-19-Erkrankte häufig Auffälligkeiten im Urin aufwiesen. „Zudem könnte dies die extrem hohe Rate von bis zu 50 Prozent an akuten Nierenversagen bei Covid-19-Patienten erklären.“

Als Konsequenz der Ergebnisse der Studie werden zu Beginn der Erkrankung mit dem Coronavirus Urinkontrollen empfohlen. „Wir müssen alle Symptome im Blick haben, nicht nur die Luftknappheit“, sagte Huber. Weitere Studien des UKE in Kooperation mit anderen deutschen Kliniken sollen zeigen, ob Urinveränderungen als Frühwarnsystem für schwere COVID-19-Verläufe dienen können.

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Darüber hinaus wird man auch in der Nachsorge sehr viel sorgfältiger auf Folgeerkrankungen einzelner Organsysteme achten müssen. Weiterhin könnten die Ergebnisse auch helfen, mögliche Folgeschäden einer Covid-19-Infektion frühzeitig zu erkennen.

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