Sechs Spiele torlos: Bei St. Pauli-Gegner Regensburg „kommt alles zusammen“
Ein bisschen erinnert das in Regensburg alles an die Vorsaison. Auch da startete der Jahn famos in die Zweite Liga, nur hielt er sich damals länger ganz oben. Und so reichte es selbst trotz der wirklich schwachen Rückrunde (gerade mal ein Sieg und zwölf Punkte in der zweiten Saisonhälfte) zu Platz 15 und zum Klassenerhalt. In diesem Sommer starteten die Mittelbayern ebenfalls mit zwei Siegen und standen an der Tabellenspitze. Nur ging es mit dem Absturz bedeutend schneller.
Inzwischen befindet sich der SSV Jahn auf Rang 16. Holte zuletzt nur zwei Punkte aus sechs Begegnungen, diese beiden Zähler resultieren aus 0:0-Spielen gegen Nürnberg und Kiel. Und so wartet Regensburg seit nunmehr sechs Partien auf einen eigenen Treffer. Dimensionen, die die viel thematisierte Angriffs-Flaute bei St. Pauli in einem anderem Licht erscheinen lassen, wenngleich die Regensburger Misere freilich kein Maßstab sein sollte.
St. Pauli-Gegner Regensburg will „dreckig gewinnen“
„Es sollte schon passieren, dass wir zumindest mal ein Tor schießen“, sagt Regensburgs Trainer Mersad Selimbegovic vor dem Gastspiel des FC St. Pauli im Jahnstadion am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de). Und „auch mal dreckig 1:0 gewinnen“ würde er gern.
Einfach wird das nicht, obwohl St. Pauli auswärts nicht eben eine Macht und seit Februar ohne Sieg ist. Aber den Regensburgern fehlen gegen den Kiezklub mit Kapitän Benedikt Gimber (Gelbsperre) und Steve Breitkreuz (Sperre nach Platzverweis) gleich zwei Spieler, „die das ganze Gerüst tragen, vorangehen und marschieren“, wie der Trainer sagt und feststellt: „Es kommt manchmal alles zusammen. Und das ist bei uns im Moment so.“
St. Pauli-Trainer Schultz hebt Regensburgs Stärken hervor
Dazu zählt, dass neben Gimber und Breitkreuz auch Stürmer Prince Owusu und Verteidiger Benedikt Saller (beide krank) auszufallen drohen. Eine äußerst schwierige Situation für die Regensburger, zumal, wie Selimbegovic weiß, „der Gegner jetzt auch nicht sagen wird: Ihr habt eine schwierige Phase, wir machen jetzt etwas weniger. Die werden, ganz im Gegenteil, noch mehr machen.“
Da würde Timo Schultz freilich d’accord gehen, denn St. Paulis Trainer hebt trotz aller Widrigkeiten die Stärken der Gastgebern hervor. „Jahn Regensburg ist immer eine Mannschaft, die sich extrem über körperlich kompakte und aggressive Spielweise definiert“, sagt er. „Sie haben mit Albers vorne einen klaren Zielspieler, der gerade die langen Bälle kontrolliert oder verlängert. Das ist natürlich ein Markenzeichen von ihnen. Darüber hinaus haben sie auf den Außenbahnen viel Dampf, schnelle Spieler und werden sicherlich immer wieder versuchen, Flanken aus dem Halbfeld und mit Standardsituationen zum Erfolg zu kommen. Darauf müssen wir vorbereitet sein.“
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Schultz fordert Spielkontrolle. Und erhofft sich Erfolgserlebnisse seiner Offensivkräfte, was gar nicht so einfach werden trotz der genannten Mängel beim Jahn. Trainer Selimbegovic weist nämlich darauf hin, dass „wir in acht Spielen vier mal zu Null gespielt haben“. Es sei, so sagt der 40-Jährige, „nicht alles so schwarz wie es aussieht“.