„Der pure Hass“: Gladbach-Profis nach üblem Eberl-Plakat sauer auf ihre Fans
Selbst nach dem beeindruckenden Prestigesieg arbeiteten sich die Fans von Borussia Mönchengladbach weiter an RB Leipzig und ihrem Ex-Trainer ab. Marco Rose bekam auch nach dem 0:3 (0:2) von RB an seiner alten Wirkungsstätte die volle Fanwut zu spüren. Von den Rängen gab es Beschimpfungen und Pfiffe, genau wie schon vor und während des emotional aufgeladenen Spiels bei seinem Ex-Klub am Samstagabend. Auch der frühere Sportdirektor Max Eberl, der kurz vor einem Einstieg bei RB steht, wurde auf Fanplakaten beleidigt.
Gladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer, der Rose nach dem Schlusspfiff herzlich umarmte, verstand die Aktionen der eigenen Anhänger nicht. „Ich teile den Hass von vielen Leuten überhaupt nicht. Ich weiß, dass es zum Geschäft dazugehört und dass es leider immer eine gewisse Dynamik annimmt, aber der schließe ich mich nicht an”, sagte der Weltmeister von 2014 bei Sky: „Marco Rose als Trainer und Mensch ist überragend.”
Gladbach gegen Leipzig: Unterbrechung wegen Fan-Plakat
Die Stimmung im Borussia-Park vor 50.186 Zuschauern war auch wegen der Personalie Max Eberl aufgeheizt. Schon in der vergangenen Woche hatte das Fanprojekt der Borussia in einem geharnischten Offenen Brief wegen dessen bevorstehenden Wechsel zu RB mit Eberl abgerechnet. Auf Plakaten im Stadion wurde Eberl wüst beschimpft. Der Stadionsprecher ermahnte die Fans in der Kurve gar, ein Plakat abzuhängen, da Schiedsrichter Patrick Ittrich das Spiel sonst unterbrechen werde. Auf diesem stand: „Ein Hurensohn-Verein stellt nur Hurensöhne ein.”
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Bei derartigen Beleidigungen auf Spruchbändern habe er eine „relativ kurze Leine”, sagte Ittrich hinterher, „wir müssen relativ deutlich gegen solche Sachen vorgehen. Hier sind Kinder im Stadion, hier sind Menschen, die Fußball sehen wollen. Diese Fläche zu nutzen, um seine beleidigenden Äußerungen rauszuposaunen – das muss aufhören.”
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Er sei „auch nicht der größte Fan in Richtung RB Leipzig”, sagte Kramer, „aber der pure Hass gehört auf keinen Sportplatz und nicht in unsere Welt. Von daher war es vollkommen richtig, das Plakat abzuhängen.” Eberl hatte in seiner Zeit in Mönchengladbach das RB-Konstrukt aus dem Red-Bull-Kosmos immer harsch kritisiert. Laut RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff befinden sich die Verhandlungen mit Gladbach über einen Eberl-Einstieg bei den Sachsen kurz vor dem Abschluss. (dpa/tw)