Vorbild für ganz Deutschland: Hamburg revolutioniert wichtigen Behördengang
Besuche auf dem Amt stehen allgemein für lange Wartezeiten oder umständliche Terminplanungen – also reichlich verschenkte Lebenszeit. Zumindest bei Ummeldungen innerhalb Hamburgs setzt die Stadt jetzt auf eine kleine digitale Revolution: Künftig lässt sich das auch im Netz erledigen. Das Pilotprojekt soll Vorbild für ganz Deutschland sein.
Wer umzieht, muss innerhalb von 14 Tagen seine neue Adresse melden – oder zumindest nachweisen können, sich um einen entsprechenden Termin auf dem Amt gekümmert zu haben. Dort wird dann noch eine Servicegebühr von zwölf Euro fällig.
Beides fällt in Hamburg künftig weg: Über die elektronische Wohnsitzanmeldung (eWA) lässt sich der gesamte Prozess online erledigen, teilte der Senat am Dienstag mit.
Ummelden geht in Hamburg jetzt auch online
Zum Start richtet sich der neue Service an unverheiratete Personen ohne minderjährige Kinder, die innerhalb Hamburgs umziehen. Das schließt nach Senatsangaben immerhin 57 Prozent aller Umzüge innerhalb der Stadt ein. Notwendig sind ein Personalausweis, ein Nutzer:innenkonto mit Postfach und die „AusweisApp2“. Bürger:innen aus der EU und dem Europäischen Wirtschaftsraum können die Online-Ummeldung über eine eID-Karte nutzen.
Nutzer:innen legitimieren sich zunächst durch ihren Personalausweis oder die eID-Karte und können anschließend ihre neue Adresse eingeben. Anstelle einer Wohnungsgeberbestätigung erhalten sie dann einen Code, der per Brief an die neue Wohnung geschickt wird. Darin enthalten ist ein Code, mit dem sich die Meldebestätigung per App auf den Ausweis oder die eID-Karte übertragen lässt. Auch der Aufkleber für das jeweilige Ausweisdokument kommt per Post.
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„Mit dem Onlinedienst für die elektronische Wohnsitzanmeldung leistet Hamburg einen wichtigen Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung in ganz Deutschland. Das entlastet die Bürgerinnen und Bürger genauso wie die Verwaltung und ist wegweisend für zukünftige Digitalisierungsprojekte“, sagt Jan Pörksen (SPD), Staatsrat und Chef der Senatskanzlei.
Das Projekt sei ein gutes Beispiel für das „Einer-für-Alle-Prinzip“, sagt Pörksen weiter. Das heißt: Hamburg startet die elektronische Wohnsitzanmeldung, um sie nach und nach auszuweiten. Am Ende soll dann jedes Bundesland vom neuen Service profitieren.