Hamburgs Schulen und Kitas: Erkenntnisse: Senat deutet weitere Corona-Lockerungen an
Für Hamburgs Kinder geht’s zurück zur Normalität. Der Senat hat jetzt beschlossen, dass Kitas und Schulen ihre Pforten weiter öffnen dürfen. Doch dabei wird es nicht bleiben. Weitere Corona-Lockerungen sind denkbar – weil Hamburg jetzt auch nach Skandinavien schaut.
Beispielsweise nach Dänemark. Dort sind die Kitas bereits seit dem 15. April – mit strengen Auflagen – wieder geöffnet. Einen signifikanten Anstieg der Neuinfektionen gab es seitdem jedoch nicht. Dabei streiten sich sogar Experten darüber, ob Kinder generell als „Virus-Schleudern“ einzustufen sind – oder eben nicht.
Corona: Hamburg hat Entwicklung in Dänemark im Blick
Klar ist: Hamburgs Senat hat die Entwicklung im Nachbarland genau im Blick. „Wir kennen die dortigen Studien“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) im Rahmen der Landespressekonferenz. Diese würden mit großem Interesse betrachtet, da sie bei der Gesamtbewertung der Lage helfen könnten. Eindeutig seien die wissenschaftlichen Erkenntnisse bislang nämlich nicht.
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„Einig ist sich die Wissenschaft, dass sich Kinder infizieren und dass der Krankheitsverlauf bei Kindern und Jugendlichen in der Regel weniger stark als bei Erwachsenen ist“, so Rabe. Uneinigkeit herrsche jedoch bei der Frage, inwieweit Kinder eine Ansteckungsgefahr für andere darstellen. „Ob sie also den Virus weiter tragen und Erwachsene genauso infizieren, wie es Erwachsene untereinander tun“, so Rabe.
Corona-Erkenntnisse hätte Auswirkungen auf Hamburgs Politik
Seinen Angaben nach würden sich die Studien mehren, die diesen Punkt bestreiten. „Wenn sich auf Dauer nicht bestätigen sollte, dass Kinder ein hohes Infektionsrisiko für andere bedeuten, hat das Auswirkungen auf die Politik für Schule und Kita“, so Rabe.
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Bislang habe man sich jedoch der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts angeschlossen, dass Kinder wie Erwachsene zu betrachten seien. Beim Blick auf die Situation in Hamburgs Schulen und Kitas dürfte diese Einschätzung tatsächlich in Frage gestellt werden.
Hamburgs Schulen und Kitas: Nur wenig Corona-Infektionen
Von 22.000 Lehrern in Hamburg sind laut Rabe aktuell weniger als zehn mit Corona infiziert – trotz Notbetrieb seit dem 16. März und Öffnung des Schulbetriebs seit dem 27. April. Und in den Kitas? Da ist die Situation ähnlich entspannt. Laut Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) wurden bislang 8000 Kinder in der Notbetreuung versorgt – es gab jedoch nur fünf Infektionsfälle.
Wohl auch deswegen hat der Senat jetzt zumindest entschieden, dass ab dem 18. Mai auch Vorschüler wieder in die Kita gehen dürfen, ab dem 25. Mai dürfen alle Schüler wieder an einem Tag in der Woche zur Schule.