Abriss verzögert: So traurig sieht die Ex-Lieblingspizzeria der Ottenser jetzt aus
Ottensen –
Einst gab es hier grandiose Pizzen, jetzt sieht es hier gar nicht mehr appetitlich aus: Die komplette Fensterfront ist mit Graffiti vollgeschmiert. Vor mehr als einem Jahr ist das beliebte Restaurant „Mamma Mia“ aus dem Flachbau ausgezogen. Ein Investor will auf der Ecke Barnerstraße/Bahrenfelder Straße den Neubau „Barner 42“ errichten. Doch die Planungen ziehen sich.
Die Trauer im Stadtteil war riesig, als im italienischen Lokal „Mamma Mia“ Ende April 2019 Herd und Ofen für immer ausgingen – nach 37 Jahren! Der Flachbau an der Barnerstraße gehört zu dem gelben markanten Gebäude an der Ecke zur Bahrenfelder Straße, einer ehemaligen Fischfabrik aus dem Jahr 1890. Der Projekt-Entwickler „Köhler & von Bargen“ hat das 1700 Quadratmeter große Areal vor einigen Jahren erworben. Dort sollen unter anderem Wohnungen sowie ein Kultur-Innenhof entstehen. Anfang 2018 stellte der Investor seine Pläne vor.
Hamburg: Neubau „Barner 42“ in Ottensen verzögert sich
Mittlerweile herrscht an der Ecke Tristesse. Nicht nur der Flachbau der ehemaligen Pizzeria ist beschmiert, auch der Eckbau sieht schmuddelig aus. Viele Flächen stehen leer, das beliebte griechische Restaurant „Sotiris“ hat seit dem Lockdown nicht mehr geöffnet. Was ist da los?
„Die Planungen für den Neubau werden umgesetzt, Abbruch und Baustart sollen im kommenden Jahr erfolgen. Die Abstimmungen mit den Nachbarn sind komplex und erfordern etwas mehr Zeit als erwartet. So war es auch bei der Einbeziehung der Mieter in die Planungen – und das hat sich gelohnt. Das Projekt soll von allen getragen werden“, so ein Sprecher des Bauherrn Köhler & von Bargen. Das „Sotiris“ zu schließen, sei eine betriebliche Entscheidung des Inhabers gewesen. Der Investor würde ihm es jederzeit ermöglichen, bis zum Baustart wieder zu öffnen.
Bauprojekt in Ottensen: 66 Mietwohnungen geplant
Nach MOPO-Informationen ist das Thema Lärm der Grund, warum sich die Planungen verzögern. Da es statt wie bislang vier dort einiges Tages 66 Wohnungen und entsprechend mehr Bewohner geben soll, sind enge Abstimmungen mit den Nachbarn nötig. Deshalb wird noch an nachbarschaftlichen Vereinbarungen und baulichen Vorkehrungen getüftelt.
Wenn alles fertig ist, soll es dort 66 Mietwohnungen mit einem bis acht Zimmern geben, zum Teil öffentlich gefördert. Die „Villa Dunkelbunt“, die dort eine Fahrradwerkstatt betreibt, kehrt als geförderte WG auf 200 Quadratmeter zurück. Ebenso soll es ein Wiedersehen mit den Gastro-Betrieben „Babylon“ und „Sotiris“ geben. Insgesamt sind zehn Gewerbeflächen geplant.
Die Betreiber von „Mamma Mia“ haben entschieden, nicht in den Neubau zurückzukehren. Sie servieren ihre Pizzen jetzt in ihrem Lokal „Il Gambero“ an der Elbchaussee (Ottensen).