Abrisswahn in Hamburg: Diese schönen Bauten sind in akuter Gefahr
Das Doppelhaus Alte Rabenstraße 13-14 in Rotherbaum.
Foto: Florian Quandt
Hamburg lebt von der Vielfalt seiner Bauten. Tausende interessante alte Häuser haben Krieg und Abrisswahn der 60er und 70er Jahre überstanden. Doch sie sind in akuter Gefahr. Die extrem steigenden Immobilienpreise sorgen dafür.
Beispiel Rotherbaum. An der Alten Rabenstraße 3 wird ein schmales Wohnhaus mit fünf Wohnungen gebaut. Die Preise: 2,98 bis 3,42 Millionen Euro für 131 bis 153 Quadratmeter. Das sind knapp 23.000 Euro pro Quadratmeter und dafür gibt es nicht einmal Alsterblick! Bei solchen Wahnsinnspreisen kann man nur hoffen, dass das schmucke Zinnen-Haus ein paar Meter weiter stehen bleibt.
Rotherbaum
Ein echtes Kleinod ist das Doppelhaus Alte Rabenstraße 13-14. Doch der Zustand lässt zu wünschen übrig. Einige Wohnungen scheinen leer zu stehen. Droht der Abriss?
Kay Becker, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel, sagt: „Nein, das trifft nicht zu. Wir haben dort nur Umbau- und Sanierungsarbeiten genehmigt.“
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Eppendorf
„Im Winkel“ ist der Name einer kleinen Nebenstraße der Tarpenbekstraße. Hier gibt es vier charmante Einzelhäuser. Und die kommen weg! Da kein Denkmalschutz besteht, seien den Beamten die Hände gebunden, sagt das Bezirksamt Nord. Ein Projektentwickler will hier einen öden Neubau errichten, bietet diesen bereits für 5,8 Millionen Euro an.
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Uhlenhorst
Schon seit Jahren steht die Villa Fährhausstraße 14 leer. Anrainer befürchten den Abriss. Doch aus dem Bezirksamt Nord verlautete nun: Ab August soll endlich saniert werden. Man darf gespannt sein. Neben der Villa gibt es noch das Anwesen Fährhausstraße 14a mit Hintergebäuden. Hier hat ein Eigentümer bereits saniert, zum Jahresende soll alles fertig sein.