Hamburgs XXL-Projekt: Verlegung vom Fernbahnhof Altona sorgt erneut für Ärger
Die Verlegung des Fernbahnhofs Altona nimmt wieder Fahrt auf. Voraussetzung dafür ist unter anderem, dass eine neue Autoreisezug-Anlage gebaut wird – das soll in Eidelstedt geschehen. Ab Dienstag werden die Unterlagen öffentlich ausgelegt, doch jetzt gibt es Ärger.
Der größte Widersacher der Bahnhofsverlegung, die Initiative „Prellbock“, meldet sich in diesen Tagen mal wieder zu Wort, um die Verlegung des Fernbahnhofs zum Diebsteich abermals anzuprangern. Und das passenderweise genau jetzt, wo die Bürger vom 1. September bis zum 30. September die Pläne für die neue Autoverladung – die bis 2027 entstehen soll – einsehen und Einwände erheben können.
Hamburg: Initiative wettert erneut gegen Bahnhofs-Verlegung
„Eigentlich wäre die Errichtung von Autozugterminals zu begrüßen – aber im Fall von Eidelstedt geht es der Deutschen Bahn und der Stadt Hamburg darum, den bestehenden Bahnhof Hamburg-Altona mit einem zwar renovierungsbedürftigen, aber funktionstüchtigen Verladeterminal abzureißen und in der Pampa, zwischen Friedhof und Industriegelände, einen Minibahnhof zu bauen“, heißt es in einer Initiativen-Mitteilung zur Verlegung des Fernbahnhofs.
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Der neue Standort sei für den Verkehrsbedarf nicht ausreichend. „Und der ist salopp gesagt ein Schwarzbau, weil die Bauträger und die Genehmigungsbehörde einen Gerichtsbescheid einfach missachten“, heißt es. Es sind harte Worte. Nach Angaben der Initiative wurde ein Gutachten zur Leistungsfähigkeit des neuen Bahnhofs der Genehmigungsbehörde – dem Eisenbahnbundesamt – nicht vorgelegt, obwohl dies gerichtlich vereinbart wurde.
Hamburg: Verlegung vom Fernbahnhof landete vor Gericht
Hintergrund: Nach einer Klage hatten die Stadt Hamburg, die Deutsche Bahn und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) einen Vergleich über den Neubau am Diebsteich geschlossen. Voraussetzung: Ein unabhängiger Gutachter sollte bestätigen, dass der neue Fernbahnhof am Diebsteich leistungsfähiger wird, als zuvor von der Bahn versprochen.
Der Vorwurf jetzt lautet, dass das Eisenbahnbundesamt das Projekt abgenickt hat, obwohl das Gutachten nicht vorlag. Tatsächlich hat das Bundesamt kein Gutachter vorliegen, das geht aus einer Antwort auf die Anfrage eines Bürgers hervor. Tatsache ist aber auch, dass der Verkehrsclub Deutschland das Gutachten bereits im März eingesehen hat.
Video: Verlegung des Bahnhofs ist beschlossen
Hamburg: Neue Autozug-Anlage soll in Eidelstedt entstehen
Dieses Testat bestätigt unter anderem, dass der neue Bahnhof problemlos 31 Züge pro Stunde abfertigen kann. Das hatte der Verkehrsclub gefordert und folglich auch dem Vergleich vor dem Oberverwaltungsgericht zugestimmt, dass die Voraussetzungen für eine Bahnhofsverlegung erfüllt sind. Jetzt geht’s eigentlich nur noch darum, dass bei der neuen Autozug-Anlage alles seine Richtigkeit hat.
„Es gibt viele gute Gründe für die neue Autoreisezuganlage am Standort Eidelstedt“, sagt Projektleiter Henry Lenk. Hier hätte man deutlich mehr Kapazität. Mit dem neuen Standort entlaste man das Umfeld des Altonaer Bahnhofs. „Eidelstedt ist besser an das Fernstraßennetz angebunden. Und wir sorgen für guten Lärmschutz für die Nachbarschaft“, so Lenk.