Couchsurfing: Frauen mit Abführmitteln gequält: Urteil für Hamburger Gastgeber
Winterhude –
Er hat von Juni 2017 bis Juni 2018 immer wieder Gäste über die Plattform „Couchsurfing“ bei sich übernachten lassen – und dabei mindestens 19 Frauen Abführmittel und harntreibende Medikamente verabreicht. Nun wurde der 27 Jahre alte Mann aus Winterhude zu einem Jahr Haft auf Bewährung sowie Schmerzensgeldzahlungen verurteil. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“.
Der Strafbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung ist laut „Abendblatt“ bereits im April ergangen. Das Amtsgericht sah es – ohne Hauptverhandlung – als erwiesen an, dass der Mann den Frauen die Mittel heimlich in Getränke oder Nahrungsmittel gemischt hat.
Dann gaukelte der Horror-Gastgeber den gepeinigten Opfern vor, dass die Toilette in seinem Einzimmerappartement defekt sei. Die Frauen sollten sich in der Dusche oder im Gebüsch erleichtern, er würde auch „aufpassen“.
Couchsurfing-Horror: Hamburger quälte Frauen – Urteil da
Lange blieben die Angriffe unentdeckt, weil die Touristinnen ihre Beschwerden auf die lange Anreise, etwa aus Südamerika, schoben und ihren angeblich so hilfsbereiten Gastgeber auf der Couchsurfing-Plattform sogar weiterempfahlen – bis schließlich eine Frau ihre Qualen schilderte und herauskam, dass zahlreiche Besucherinnen dieselben Symptome erlitten hatten. 19 Frauen erstatteten Anzeige.
Hamburger muss Couchsurfing-Gästen Schmerzensgeld zahlen
Unter anderem, weil die Zeuginnen inzwischen längst wieder in ihren Heimatländern sind, verzichtete das Gericht auf einen Prozess. Neben der Bewährungsstrafe muss der Mann jeder der 19 Frauen 500 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der Gastgeber hat den Strafbefehl akzeptiert, wie das „Abendblatt“ erfahren hat. (ste)