Edebali gegen Reischl
  • Selbst der ehemalige NFL-Profi Kasim Edebali (l.) konnte die starken Vikings nicht stoppen.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Verfluchtes Finale! Hamburg Sea Devils verlieren erneut das ELF-Endspiel

Miguel Boock saß mit Tränen in den Augen auf der Bank. Erneut musste der Defensiv-Anker der Hamburg Sea Devils mitansehen, wie ein anderes Team die Trophäe in den Himmel stemmte. Im Finale der European League of Football (ELF) verloren die Seeteufel gegen starke Vienna Vikings mit 15:27 (6:7, 6:17, 12:24). Im wichtigsten Spiel der Saison konnten die Hanseaten ihr Potenzial nur phasenweise abrufen. So bleibt am Ende einer tollen Spielzeit, wie schon im Vorjahr, nur der bittere zweite Platz.

Die Sea Devils wollten eigentlich die Niederlage im letztjährigen ELF-Endspiel gegen Frankfurt (30:32) vergessen machen. Doch die Wiener fügten der Final-Historie der Hamburger das nächste schmerzhafte Kapitel hinzu. Die Österreicher begannen explosiv vor einer spärlichen Kulisse in Klagenfurt und erzielten im ersten Drive direkt einen Touchdown, ausgerechnet durch den Ex-Seeteufel Adrià Botella Moreno.

ELF-Finale: Sea Devils verlieren gegen die Vienna Vikings mit 15:27

Die Hanseaten schlugen noch im ersten Viertel durch Lamar Jordan zurück. Die Wikinger zeigten sich aber nicht beeindruckt. Stattdessen blockten sie den Kick zum Extrapunkt, erzielten den nächsten Touchdown und hielten die Offensive der Sea Devils in Schach.


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„Respekt an Wien, die Jungs hatten einen guten Game-Plan“, musste auch Star-Verteidiger Kasim Edebali zugeben. Den Hamburgern schien es an der nötigen Frische zu fehlen, vielleicht auch aufgrund der komplizierten Bus-Anreise über 1100 Kilometer.

Es zeugte von Ratlosigkeit, als sich Passempfänger Jordan sogar als Quarterback versuchen durfte – ohne Erfolg. Nach der Halbzeit kam die Angriffsreihe zwar besser ins Laufen, doch immer wieder geriet der Offensiv-Motor kurz vor der Endzone ins Stottern.

Die Vikings feierten den Titelgewinn nach dem Finale ausgiebig. imago/GEPA pictures
Vikings mit der Trophäe
Die Vikings feierten den Titelgewinn nach dem Finale ausgiebig.

Mit unkreativen, fast schon ängstlichen Spielzügen standen sich die Seeteufel in den kritischen Momenten selbst im Weg und mussten sich deshalb immer wieder mit Field Goals begnügen. Quarterback Salieu Ceesay konnte erneut nicht überzeugen. Der Lübecker bekam vor enttäuschender Kulisse aber auch zu wenig Unterstützung. Die Österreicher dagegen waren aggressiver und wurden mit drei Trips in die Endzone belohnt.

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Den großen Kampfgeist ließen die Hamburger im Schlussviertel ebenfalls vermissen. Spätestens mit dem Ballverlust von Jordan bei einem Return ergaben sich die Sea Devils ihrem Schicksal – auf weniger als neun Punkte kamen sie in Halbzeit zwei nicht mehr heran. „Am Ende des Tages haben sie mehr Big Plays gemacht. Wir waren nicht in der Lage, die gleichen Plays zu machen“, sagte Edebali nach der Partie, der dennoch positiv in die Zukunft blickte: „Man muss einfach wieder aufstehen und weitermachen.“

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