Walters Trainer-Kumpel Leitl hat eine Grusel-Bilanz gegen den HSV
Ob es dann wirklich so nett wie unter alten Schulfreunden wird, muss sich zeigen. Gemeinsam büffelten Tim Walter (46) und Stefan Leitl (45) 2017 für den Fußball-Lehrer, am Freitag gibt es das Wiedersehen. Das könnte es in sich haben: Hier der HSV-Trainer, dort sein Kollege aus Hannover, zwei Charakterköpfe, die während der Partien mächtig Dampf ablassen. Wer vermiest diesmal wem die Laune?
Mehr als 1000 Tage sind vergangen, seit sie sich zum letzten Mal an einer Seitenlinie begegneten. Walter wird den 21. September 2019 als guten Tag in Erinnerung behalten haben, er coachte den VfB Stuttgart zum 2:0-Sieg gegen Leitls damaligen Verein Greuther Fürth. Ein ähnliches Resultat würde er auch diesmal bevorzugen. Könnte passen. Denn wenn Walter oder der HSV kommen, gibt’s für Leitl in der Regel nichts zu holen.
Leitl und die Erinnerung an die Fürther Niederlage gegen den HSV
Das Wiedersehen der Trainer-Heißsporne. Ein Duell auf Augenhöhe, obwohl Walter (misst 1,92 Meter) seinen Kollegen um stattliche 14 Zentimeter überragt. Beide teilen gern aus und scheuen sich nicht vor Provokationen. Und beide hassen es, zu verlieren.
Wozu das bei Leitl führen kann, erfuhr der HSV, als er sich im Oktober 2020 recht glücklich mit 1:0 in Fürth durchsetzte. „Das war ein mehr als glücklicher und total unverdienter Sieg, die schwächere Mannschaft hat gewonnen“, ätzte Leitl. „Mich würde das als Offizieller des HSV nicht befriedigen, so hier abzureisen.“
Walter lobt Hannover 96: „Sehr gute Mannschaft“
Verständlicher Frust, denn der HSV liegt Leitl nicht, ob als Spieler oder Trainer. Sieben Mal traf er auf den HSV, gewann nie, verlor vier Mal (bei drei Remis). Auch gegen Walter (damals Trainer in Kiel und Stuttgart) lief es nicht besser (ein Remis, eine Pleite). Bringen der HSV und sein Trainer auch diesmal Leitl auf die Palme?
In jedem Fall ist Vorsicht geboten. 96 hat sich nach Anlaufschwierigkeiten unter dem neuen Trainer gefunden und auf Rang vier vorgeschoben. „Das ist eine wirklich sehr gute Mannschaft“, lobt Spitzenreiter Walter. „Mir war klar, dass sie gut sind. Auch wenn sie zum Start ein paar Spiele verloren haben.“
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Walter will Revanche für das bittere 0:1 aus der Vorsaison auf tiefem Geläuf am Maschsee, das für reichlich Frust sorgte. Er frohlockt: „Es ist jetzt hoffentlich ein anderer Platz. Und ein anderer Trainer.“ Einer, der dem HSV bislang immer Glück brachte.