Dank Großspende von Firma : 60 Obdachlose dürfen in Hamburger Hotels ziehen
Dank einer Großspende können rund 60 obdachlose Menschen von Dezember bis April sicher in Hotels untergebracht werden. Die Partner Alimaus, Hinz&Kunzt, Diakonie Hamburg und Caritas können so ihr Projekt aus dem Frühjahr fortführen. Das Hamburger Unternehmen Reemtsma stellt dafür erneut 300.000 Euro zur Verfügung.
Die Projektpartner reagierten damit auf die anhaltend hohe Gefährdung der Betroffenen, gerade in der kalten Jahreszeit. Während die Stadt die Zahl der Plätze in Gemeinschaftsunterkünften im Winternotprogramm erhöht hat, setzt das Bündnis auf Einzelunterbringung als wirksamsten Corona-Schutz.
Hamburg: Obdachlose in Hotel untergebracht
Das Engagement umfasst auch die Begleitung durch Sozialarbeiter und nach Möglichkeit eine regelmäßige Essensversorgung sowie die Bereitstellung von Hygieneartikeln und sauberer Kleidung.
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„Einzelunterbringung und ein Minimum an Ruhe und Privatsphäre eröffnen deutlich bessere Chancen für Perspektiven aus der Obdachlosigkeit“, sagte Landespastor Dirk Ahrens und Leiter des Diakonischen Werks Hamburg. „Unser Hotelprojekt liefert also wichtige Hinweise, in welche Richtung das Unterbringungssystem in Hamburg weiterentwickelt werden müsste“, sagte Ahrens.
Reemtsma spendet erneut hohe Geldsumme
Bereits zu Beginn der Pandemie hatte das Bündnis nach einer Spende von Reemtsma obdachlose Menschen in Hotels untergebracht und damit gute Erfahrungen gemacht: Die Menschen konnten sich physisch und psychisch sehr gut erholen und waren für weitergehende Hilfsangebote zugänglicher. In einigen Fällen gelang sogar der Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und eine feste Unterkunft.
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„Für Reemtsma ist es eine Herzensangelegenheit, die Hilfe für obdachlose Menschen mit einer weiteren Spende fortzusetzen. Wir sehen, dass Unterstützung gerade jetzt in der kalten Jahreszeit noch dringlicher benötigt wird“, so Michael Kaib, Sprecher des Reemtsma-Vorstands.
Hinz&Kunzt-Mitarbeiter: „Wir haben Angst vor dem Winter“
Auch Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter von Hinz&Kunzt ist erleichtert über die große Spende und den Erfolg des Projektes: „Vielleicht freuen wir uns heute noch mehr als im Frühjahr, denn die Not ist inzwischen noch größer geworden“. Die Einzelunterbringung sei leider kein Standard: „Wir haben Angst davor, was der Winter bringt“. (se/dpa)