3:3! DFB-Elf zwischen Himmel und Hölle in Wembley
Was für eine Generalprobe! Im letzten Härtetest vor der Weltmeisterschaft in Katar hat sich die deutsche Nationalmannschaft im Wembley-Stadion mit 3:3 (0:0) von England getrennt. Nach einem mäßigen ersten Durchgang gab es in Halbzeit zwei Tore satt – und für die DFB-Elf noch ein halbwegs versöhnliches Ende, nachdem zwischenzeitlich eine 2:0-Führung verspielt wurde.
„God Save the King“ hallte vor dem Anpfiff durch das so prestigesträchtige Stadion. Auf den Rängen mussten sich die knapp 80.000 Zuschauer:innen ein wenig gedulden, bis Musik drin war. Viel mehr als Distanzschüsse durch Ilkay Gündogan (10.) oder Joshua Kimmich (45.) stand für die deutsche Mannschaft nicht auf der Habenseite. Das sollte sich nach dem Pausenpfiff schlagartig ändern – unter freundlicher Mithilfe eines Viel-Gescholtenen.
Harry Maguire, seines Zeichens Kapitän ohne Stammplatz von Manchester United, leistete sich vor dem eigenen Strafraum einen schlimmen Fehlpass, foulte anschließend Nutznießer Jamal Musiala. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gündogan zur deutschen Führung (53.). Die DFB-Auswahl kam ins Rollen, der eingewechselte Timo Werner verpasste es gleich mehrfach, nachzulegen (59./62). Das erledigte dann einer, der sich in London ohnehin wohlfühlt.
DFB-Elf verspielt gegen England 2:0-Führung
Kai Havertz vom FC Chelsea zirkelte das Leder sehenswert von außerhalb des Strafraums in die britischen Maschen, sehr zur Freude von Hansi Flick (67.). Dessen Glück hielt nur kurz, weil erst Luke Shaw aus kurzer Distanz den Anschluss erzielte (72.) und der eingewechselte Mason Mount nur drei Minuten später Wembley mit seinem Rechtsschuss zum 2:2 (75.) beben ließ.
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Was so zwei Tore mit dem Publikum machen können. Die englischen Fans, bis zum Ausgleich ungewohnt unterkühlt, waren da – erst Recht, als sich der Videoassistent in der 82. Minute nach einem Foul von Nico Schlotterbeck an BVB-Teamkollege Jude Bellingham einschaltete. Klare Sache, Harry Kane ließ sich nicht zweimal bitten – 3:2 (83.), die „Three Lions“ standen kurz vor ihrem ersten Nations-League-Sieg. Quasi aus dem Nichts fiel dann aber doch noch der deutsche Ausgleich, London-Legionär Havertz nutzte einen Abpraller von England-Keeper Nick Pope, spitzelte das Leder zum 3:3-Endstand über die Linie. Ein britisches Tollhaus verhinderte Marc-André ter Stegen mit seiner Parade gegen Bukayo Saka in der 90. Minute.
Havertz rettet dem DFB-Team das Remis
Der Schlusspunkt einer wilden zweiten Halbzeit in London. Einerseits wartet auf die DFB-Auswahl eine Menge Arbeit, Zeit dafür ist kaum noch. Lediglich gegen das Fußball-Schwergewicht aus dem Oman wird vor der WM noch getestet (16.11.). Andererseits sind Generalproben dazu da, schiefzugehen …