Mit buntem Blumenbeet : Aktivisten setzen ein Zeichen der Solidarität
Beet der Solidarität: Viele Nachbarn schauten vorbei und tauschten sich aus.
Foto: Florian Quandt
Eimsbüttel –
Seit April gedeiht an der Ecke Methfesselstraße/Osterstraße ein buntes Blumen- und Pflanzenbeet. Die beiden Initiatoren Helmut Behr und Sönmez Ugurlu haben es aus Solidarität angelegt: Wo vorher ungenutzte Fläche war, ist ein grüner Platz des Austausches und der Gemeinschaft entstanden.
Kapuzinerkresse, blauer Hibiskus und Kornblumen teilen sich ein knapp 20 Meter langes und zwei Meter breites Beet, Sonnenblumen ragen in die Höhe. Nachbarn bleiben neugierig stehen, spenden etwas Geld für die Bewässerung. Helmut Behr und Sönmez Ugurlu sind froh, dass ihr Projekt auf so viel Interesse bei den Eimsbüttelern stößt.
Hamburg-Eimsbüttel: Aktivisten pflanzen ein Beet der Solidarität
Wie es dazu kam? „Es fing damit an, dass meine Frau mir einen Baum geschenkt hat und ich dafür eine Patenschaft übernommen habe“, erzählt Helmut Behr, der ganz in der Nähe des Beets wohnt, im Gespräch mit der MOPO. Diesen pflanzte er gegenüber des Technikgeschäfts von Sönmez Ugurlu – so kamen die beiden schnell ins Gespräch. Dabei fanden sie heraus, dass sie sich gern noch mehr engagieren würden und entwickelten die Idee für ein Gemeinschaftsbeet.
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Dafür holte sich das Duo die nötigen Genehmigungen ein und setzte das Vorhaben auf der ungenutzten Fläche eines ehemaligen Radwegs in die Tat um. „Wir haben drei Kubikmeter Erde gekauft und zuerst Geranien und Pitunien gepflanzt“, sagt der pensionierte Lehrer Behr.
Ziel sei es aber von Beginn an gewesen, dass sich jeder beteiligen könne. Schnell hätten sich Nachbarn angeschlossen, Samen ausgesät und sich um die Pflanzen gekümmert. Mittlerweile ist das Beet auch ein Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge geworden.
Beet der Solidarität in Hamburg: Eimsbütteler machen mit
Am vergangenen Sonntag stellten Helmut Behr und Sönmez Ugurlu ihre Aktion vor: „Wir wollten die Nachbarn darüber aufklären, wie man überhaupt an so ein Projekt herangeht und was man dabei alles beachten muss“, so Helmut Behr. Trotz der Hitze kamen einige Passanten vorbei, tauschten sich aus, beteiligten sich an der „Gartenarbeit“ oder beobachteten aus Liegestühlen das wuchernde Biotop.
Mit den aufgestellten Sitzgelegenheiten wollen die Initiatoren zukünftig auch mal eine Tasse Kaffee oder Tee ausschenken. Damit soll das Gemeinschaftsgefühl weiter gestärkt werden: „Passanten sollen so die Möglichkeit haben, sich einen Augenblick hinzusetzen und zu schauen. Schon jetzt habe ich durch das Projekt viel mehr Kontakt zu meinen Nachbarn bekommen.“