Hamburger Handball-Legende mit Kiel gegen HSVH: „Das wird ein geiles Spiel!“
Ganz schön schwer. Das trifft es perfekt. Hamburgs Handballer bereiten sich auf eines der absoluten Highlights und zugleich schwersten Spiele der Saison vor. Am Sonntag tritt der HSVH vor 10.000 Zuschauern in der Kieler Arena an. Nicht nur für die Gäste ist ein besonderes Spiel. THW-Kapitän Domagoj Duvnjak freut sich auf das Duell mit Freunden aus alten HSV-Zeiten – und traut den Hamburgern in dieser Saison einiges zu.
Es sind aufregende Tage im Hause Duvnjak und es gibt so manche unruhige Nacht. Das liegt weder an dem bevorstehenden schweren Champions-League-Heimspiel gegen Pick Szeged am heutigen Donnerstag noch an der speziellen Partie am Sonntag, sondern an Jure Duvnjak. Erst vor wenigen Tagen hat sein zweiter Sohn das Licht der Welt erblickt.
Zum zweiten Mal Vater: Duvnjak verpasste ein Spiel des THW Kiel
„Uns allen geht es gut, wir sind sehr, sehr glücklich“, erzählt Duvnjak im Gespräch mit der MOPO. Aufgrund der Geburt hatte der kroatische Superstar auf die Auswärtsreise in der Königsklasse nach Celje verzichtet, wo der THW am Sonntag die erste Saisonniederlage (36:38) kassierte, und war bei seiner Frau Lucija, dem Neugeborenen und dem zweijährigen Sohn Sime geblieben.
Jetzt ist Kiels Käpt’n wieder an Bord. Sein Fokus gilt zunächst Szeged, aber die Vorfreude auf Sonntag ist groß. „Es ist für mich immer sehr schön, gegen Hamburg zu spielen“, sagt Duvnjak. „Das wird ein geiles Spiel.“
Das sagt Kiel-Star Duvnjak über Hamburgs Handballer
Nicht nur emotional gesehen, sondern auch sportlich, glaubt Duvnjak. „Hamburg hat eine richtig interessante und gute Mannschaft“, findet er. Die Partien des HSVH gegen Flensburg und Leipzig hat „Dule“ im TV geschaut. „Sieht richtig gut aus, was die spielen.“ Das liege auch an den Neuverpflichtungen, insbesondere den Rückraumspielern Jacob Lassen und Dani Baijens. „Da hat es Hamburg gut getroffen.“
Dass sich Duvnjak nach wie vor für den HSVH interessiert und sich riesig über Hamburgs Rückkehr in die Bundesliga gefreut hat, liegt zum einen an seiner prägenden Vergangenheit beim damaligen HSV Handball, wo der heute 34-Jährige von 2009 bis 2014 spielte, zum Ausnahmespieler reifte und Titel gewann. Noch viel mehr hat es aber mit seinem nach wie vor glühenden Draht nach Hamburg zu tun.
Nacht acht Jahren: Duvnjak hat immer noch eine enge Beziehung zu Hamburg
HSVH-Co-Trainer Blazenko Lackovic ist einer seiner besten Freunde. „Lac und ich telefonieren jede Woche“, erzählt Duvnjak. Auch die Ehefrauen sind eng befreundet, sodass sich auch beide Familien häufiger in Hamburg oder Kiel treffen.
Hamburgs Cheftrainer Torsten Jansen sowie Keeper Johannes Bitter sind ebenfalls langjährige Mitspieler gewesen und Kumpels. „Mit Lac, Toto und Jogi habe ich unglaublich viel erlebt. Das verbindet und ist etwas Bleibendes“, sagt Duvnjak. „Die Wiedersehensfreude ist immer groß.“
Handball-Bundesliga: Das ist der Meistertipp von Kiels Domagoj Duvnjak
Gastgeschenke wird es am Sonntag natürlich nicht geben. „Wir als THW wollen wie immer um jeden Titel mitspielen und jedes Spiel gewinnen, vor allem jedes Heimspiel“, betont Duvnjak. Das Meisterrennen sieht er in dieser Saison so offen wie noch nie. „Fünf Mannschaften werden um die Meisterschaft spielen“, glaubt er und nennt Titelverteidiger Magdeburg, Berlin, Flensburg, die wiedererstarkten Rhein-Neckar Löwen und seine Kieler.
Das könnte Sie auch interessieren: Von Null auf Vollgas! HSVH-Dauerbrenner Lassen zur Nationalmannschaft
Dem HSVH traut Duvnjak auch einiges zu. „Die werden einen Mittelfeldplatz schaffen, besser als letztes Jahr, denke ich.“ Ihre Aufstiegssaison beendeten die Hamburger auf Platz 14. „Dieses Jahr“, ist Duvnjak überzeugt, „sind sie stärker.“ Stark genug, um den THW im dritten Duell erstmals maximal zu fordern – oder mehr?