• Schleswig-Holsteiner können sich freuen: Sie dürfen wieder uneingeschränkt ins Nachbarland reisen.
  • Foto: Patrick Pleul/picture alliance/dpa

Ärger um Mietkosten: Keine Kohle für Urlauber in Dänemark

Tausende Hamburger haben sich auf ihren diesjährigen Urlaub in Dänemark gefreut. Doch neben der Tatsache, dass die Grenze zum Nachbarland geschlossen ist und die Reise nicht angetreten werden kann, gibt es ein weiteres Ärgernis: Viele bleiben jetzt auf ihren Kosten für Ferienwohnungen sitzen.

Betroffen sind Gäste, die ein Ferienhaus in Dänemark bei Novasol und teilweise auch anderen Anbietern gebucht haben. Im Internet und bei Reiseexperten beschweren sich die Kunden über die Stornobedingungen. „Wir hatten in letzter Zeit Dutzende Anfragen von Kunden, die sich über Novasol beklagen oder Probleme mit dem Anbieter haben“, bestätigt Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg dem „Hamburger Abendblatt“.

Urlaub in Dänemark: Ärger um Mietkosten bei Novasol

„Unsere Reise wurde storniert, ohne dass wir irgendwas schriftlich bekommen haben. Ist durch Zufall aufgefallen. Ist das normal und kann ich jetzt trotzdem noch umbuchen?“, fragt eine Betroffene auf Facebook. „Unabhängig von der Umbuchung finde ich die Stornogebühren von 80 Prozent bissel doll“, bemängelt derweil ein anderer Gast von Novasol. Und sie sind bei weitem nicht die Einzigen.

Das Problem: Seit Mitte März gelten wegen Corona verstärkte Einreisebeschränkungen in Dänemark. Personen ohne triftigen Grund zur Einreise wird die Weiterfahrt an der Grenze verwehrt – das Verbot gilt auch für einen Urlaub in Dänemark.

Und solange die Einreisebeschränkungen bestehen bleiben und die Anbieter ihrer Storno-Regelungen nicht ändern, müssen Gäste ihr Ferienhaus trotz verweigerter Einreise bezahlen. Die dänische Regierung stellte jetzt erstmals eine Grenzöffnung – auch für Touristen – in Aussicht. Bis zum 1. Juni wird eine Stellungnahme erwartet.

Urlaub in Dänemark: Ärger um Storno-Bedingungen

Inzwischen klagen auch die ersten Reisebüros über Anbieter wie Novasol. „Wir haben den Agenturvertrag mit Novasol nicht verlängert und lehnen solche Verträge auch kategorisch ab“, sagt etwa Florian Kruse vom Hamburger Reisebüro Adventure Tours dem „Hamburger Abendblatt“. Auf Foren im Internet schließen sich viele an. Den verärgerten Kunden kann Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale allerdings kaum helfen. „Das Problem: Die Ferienhäuser stehen in Dänemark“, argumentiert die Expertin, und dort gelte eben auch dänisches Recht.

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Bei anderen Firmen scheint es weniger Probleme wegen der Corona-Krise zu geben. „Wir bekommen kaum Anfragen wegen anderer Ferienhausvermieter“, so Julia Rehberg. Normalerweise können Ferienhäuser kostenfrei storniert werden, wenn Gebiete aufgrund von gesetzlichen Auflagen gesperrt sind.

Novasol selbst argumentiert mit dem Unterschied zwischen einer Pauschalreise und der Buchung eines Ferienhauses: Der Anbieter vermittele Einzelleistungen – und dabei könnten Verbraucher nicht davon ausgehen, dass ihnen eine Erstattung bei Stornierung zustehe.

Novasol bietet kostenlose Umbuchung für einen Urlaub in Dänemark

Stattdessen bietet Novasol für die meisten Kunden eine kostenlose Umbuchung bei Anreise in Dänemark bis zum 31. Mai 2021 an. Das ist jedoch oftmals keine Alternative, da das gewünschte Ferienhaus aufgrund der starken Nachfrage dann wesentlich teurer ist – oder aber die gemieteten Häuser in Dänemark wurden schon an einen anderen Gast vermietet. (mhö)

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