Ein Mann sitzt auf einem Schreibtischstuhl und hält sich den Rücken.
  • Die richtige Haltung am Schreibtisch kann helfen, Beschwerden wie Rückenschmerzen vorzubeugen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn | Christin Klose

Sitzen am Arbeitsplatz? Da geht viel schief!

Sitzen ist nicht gesund – das wissen inzwischen die meisten. Je mehr man gezwungen ist zu sitzen, umso wahrscheinlicher werden Probleme mit den Gelenken, Probleme mit dem Stoffwechsel (Fettmasse), Probleme mit der Verdauung, der Atmung, schlicht mit dem ganzen Körper. 

Andererseits ist mittelfristig auch nicht so richtig an diesem Konzept zu rütteln. Unsere Gesellschaft ist aufs Sitzen ausgerichtet. Bis man flächendeckend im Schulunterricht und im Großraumbüro die freie Wahl hat zwischen stehender, liegender oder hockender Position, werden wohl noch ein bis zwei Jahrzehnte ins Land gehen. 

Was können wir also jetzt tun? Die aktuelle Denkweise ist: Je besser mein Bürostuhl, umso weniger schlimm ist sitzen für mich. Das ist falsch.

„Gute“ Bürostühle verfolgen das Prinzip, den Körper maximal zu stützen und zu polstern. Wenn erst der Stuhl entwickelt wird, in dem der arme Bürohengst völlig ohne Anstrengung, warm, vollständig gestützt und mit perfekter Druckverteilung gehalten wird, dann wird es endlich schmerzfreies und produktives Arbeiten geben.

Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher. Patrick Sun
Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher.
Arlow Pieniak ist der MOPO-Fitmacher.

Der MOPO-Fitmacher: Arlow Pieniak ist Personal Trainer und hilft Menschen, ein gesundes, schmerzfreies Leben zu führen – in seinem Studio in Eimsbüttel, auf Instagram und als „MOPO-Fitmacher“. Sie haben eine Frage? Schreiben Sie ihm: fitmacher@mopo.de


Solche Stühle gleichen inzwischen eher einem Exoskelett. Lordosestütze, Armlehne, Kopfstütze, „doppelzüngige BWS-Führung“, „ergonomische Fußimplementierung“. Wie bitte? So eine Konstruktion mag in der neuesten Achterbahn mit Mehrfach-Looping angemessen sein, mit den Bedürfnissen des Körpers hat es nichts zu tun. Kostenmäßig liegen solche Stühle knapp unter einem gebrauchten Kleinwagen. 

Solche Stühle helfen nicht, sie erzeugen mehr Schaden als Nutzen und erhöhen ganz sicher nicht die Produktivität. Der Körper hat einen Muskeltonus. So nennt man die Grundspannung der Muskulatur, die man permanent erzeugt, um seinen Körper beisammenzuhalten. Die eben beschriebenen Stuhl-Konstruktionen stützen den Körper so, dass er sich verhält, als würde er liegen. Durch solche Stühle verlieren wir unseren Muskeltonus, werden immer schwächer und erdrücken uns, vor allem unsere Organe, mit unserem eigenen Gewicht. 

Wie geht es besser? Ein harter Hocker, ohne Rollen, ohne Arm- oder Rückenlehne ist in vielerlei Hinsicht gesünder als so ein 8000-Euro-Stuhl. Und ebenso wichtig ist es, die Position alle ein bis zwei Stunden zu verändern: Hocker, stehen, auf dem Sofa fläzen, Hauptsache, Abwechslung.

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Auf seinem Instagram-Kanal (@workittraininghamburg) zeigt der MOPO-Fitmacher, wie man seinen Rücken für ein schmerzfreies Leben trainiert.

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