Kein Vorentscheid für den ESC?: Das sagt der NDR zu den aktuellen Gerüchten
Die Zeit wird knapp: Für den deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contests (ESC) gibt es dieses Jahr weder einen Termin noch Kandidaten. Und das, obwohl Anfang März Teilnahmeschluss ist. Einem Artikel der „Bild“ zufolge wird der Vorentscheid abgeschafft – der NDR will das noch nicht bestätigen.
Am 16. Mai findet das Finale des ESC in Rotterdam (Niederlande) statt. Insgesamt 41 Länder nehmen am weltweit größten Musikwettbewerb teil. Bis zum 9. März müssen laut den Regularien die Teilnehmer aller Länder feststehen. Deutsche Kandidaten wurden bislang meist bei einer Vorentscheid-Show ausgewählt, doch bislang hat sich der NDR weder zu einem Termin noch zu möglichen Kandidaten geäußert.
Vorentscheid des ESC: NDR-Stellungnahme Ende Januar
Gibt es womöglich gar keinen Vorentscheid? Laut „Bild“-Informationen entfällt der. Demnach soll dieses Jahr alles umgekrempelt werden – der NDR habe bereits einen Direkt-Kandidaten ausgesucht. Dem widerspricht jetzt NDR-Sprecherin Iris Bents: „Den Bericht können wir so nicht bestätigen. Erste Informationen über die Planungen zum ESC wird der NDR Ende dieses Monats herausgeben. Bis dahin bitten wir um Geduld.“
Deutsches Auswahlverfahren oft verändert
In den letzten Jahren kam es häufiger zu Neuerungen und Ausnahmen in der Vorauswahl – so wurde etwa für den ESC 2009 das Duo Alex Swings Oscar Sings! von einer internen Jury ausgewählt.
Vor dem ESC 2016 hatte der federführende NDR dann zwar ursprünglich entschieden, dass Xavier Naidoo für Deutschland nach Stockholm fahren sollte. Weil der Sänger wegen einiger politischer Äußerungen aber umstritten ist, war die Nominierung nach heftigen Protesten wieder kassiert worden. Stattdessen war dann doch ein Vorentscheid veranstaltet worden, der die Schülerin Jamie-Lee Kriewitz kürte.
Deutsche ESC-Pleite mit Sisters im Jahr 2019
Im vergangenen Jahr war das deutsche Duo Sisters beim ESC in Tel Aviv auf dem vorletzten 25. Platz gelandet. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber hatte daraufhin angekündigt, das Auswahlverfahren zu überdenken: „Enttäuscht sind wir (…), dass sich unser neues Auswahlverfahren, mit dem wir im vergangenen Jahr Michael Schulte und seinen Song gefunden hatten, in diesem Jahr nicht als erfolgreich erwiesen hat. Für 2020 werden wir den Weg, auf dem Deutschland sein Lied und seine Künstler sucht, überdenken.“
ESC: Vorauswahl anderer Länder weiter als Deustchland
Andere ESC-Nationen sind bei der Vorauswahl schon weiter. Für Österreich wird nach ORF-Angaben Vincent Bueno in Rotterdam antreten, der Gewinner einer Castingshow im Jahr 2008 wurde von einer ORF-internen Jury ausgewählt. Derweil schicken die Franzosen laut eurovision.de den Sänger Tom Leeb ins Rennen, der bereits im Vorprogramm von Stars wie Sting und Tom Jones aufgetreten sei. Die Niederlande haben sich Presseberichten zufolge für den Modern-Soul-Sänger Jeangu Macrooy aus Südamerika entschieden, der seit 2014 in den Niederlanden lebt. In der Schweiz steht die Entscheidung noch aus und soll erst im März bekanntwerden. (dpa/lmr)