Der Twitter-Account von Elon Musk ist vor dem Logo der Nachrichten-Plattform Twitter zu sehen.
  • Frieden in 280 Zeichen? Elon Musk twitterte seine Sicht auf den Ukraine-Krieg – ukrainische Politiker sind nicht begeistert.
  • Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Musk lässt auf Twitter über Friedensplan für Ukraine abstimmen – Selenskyj kontert

US-Milliardär Elon Musk wünscht sich Frieden in der Ukraine – bloß wie? Auf Twitter skizzierte er ein Friedensszenario – und fing sich viel Kritik ein. Selbst der ukrainische Präsident reagierte.

Musks vermeintliche Lösung sieht so aus: In den vier nun vom Kreml völkerrechtswidrig annektierten Gebieten in der Süd- und Ostukraine Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja solle unter Aufsicht der Vereinten Nationen neu abgestimmt werden.

Russland müsse die Gebiete verlassen, wenn es der Wille der Menschen sei. Die Ukraine werde neutral. Die 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim solle Moskau zugeschlagen werden. Gleichzeitig würde die Wasserversorgung der Krim über den Kanal vom Fluss Dnipro garantiert werden. Das Szenario sei im Gegensatz zu einem Atomkrieg „sehr wahrscheinlich“.

Musk skizziert Friedensszenario für Ukraine – Botschafter Melnyk reagiert derb

Wie als Aufforderung zur Diskussion ließ Musk auch gleich über seinen Plan abstimmen, etwa ein Drittel der Befragten klickte auf „Ja“. Der Widerspruch war größer, besonders in den Kommentaren. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, schrieb unter Musks Tweet: „’F*** dich‘ ist meine diplomatische Antwort dazu.“ Dazu lederte der Noch-Botschafter – Melnyk wird am 14. Oktober durch Oleksij Makejew ersetzt – gegen Musks Autofirma Tesla und sagte, kein Ukrainer werde die Fahrzeuge mehr kaufen.

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„Es gibt einen besseren Vorschlag“, schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, zu Musks Tweets. Demnach werde die Ukraine ihr Territorium einschließlich der „annektierten Krim“ komplett befreien. Russland werde danach komplett demilitarisiert, müsse seine Atomwaffen abgeben und „kann niemandem mehr drohen“. Die russischen Kriegsverbrechen werden vor ein internationales Tribunal gebracht.

Musk-Tweet: Selenskyj reagiert souverän

Und auch der Präsident selbst meldete sich auf Twitter zu Wort. Wolodymyr Selenskyj ließ sich aber nicht zu Beleidigungen oder alternativen Szenarien hinreißen, sondern reagierte humorvoll. Auch er ließ seine Follower abstimmen: „Welchen Elon Musk mögt ihr lieber? Einen, der die Ukraine unterstützt, oder einen, der Russland unterstützt?“

Das Ergebnis fiel hier noch deutlicher aus: Musk möge bitte Selenskyjs Land, die Ukraine, unterstützen. (dpa/tdo)

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