Wasserknappheit: Hamburg will Gebühren für Industrie erhöhen
Der Sommer war heiß und trocken – auch in Deutschland. In vielen Regionen des Landes erreichten die Flusspegel historische Tiefstände. Wie das Recherchezentrum „Correctiv“ und der SWR herausgefunden haben, wollen nur fünf Bundesländer etwas gegen den drohenden Wassermangel unternehmen – darunter auch Hamburg.
Wie eine Recherche zeigt, nutzt die deutsche Industrie jährlich Billionen Liter Wasser – und damit ein Vielfaches mehr als private Haushalte. Trotzdem zahlen große Unternehmen für Wasser gar keine oder sehr geringe Gebühren. Durch jahrzehntelange Vertragslaufzeiten sind sie vor Preissteigerungen geschützt. Gegenüber dem SWR sprach Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) von einer „langfristigen nationalen Wasserstrategie“, die bis 2050 umgesetzt werden soll.
Bund plant nationale Wasserstrategie bis 2050 – einige Länder reagieren schon jetzt
Acht der 16 Bundesländer planen keine kurzfristigen eigenen Maßnahmen. In Hamburg will die Landesregierung dagegen auf die drohende Dürre reagieren. Eine gemeinsame Anfrage von „Correctiv“ und SWR ergab, dass der Hamburgischen Bürgerschaft ein Gesetzesentwurf vorliegt, der eine Erhöhung der Gebühren für „alle Entnehmenden“ vorsieht. Was das konkret bedeutet, blieb dabei noch offen.
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Auch Sachsen, Bremen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern wollen den Wasserverbrauch von großen Industrien durch erhöhte Gebühren eindämmen. Bayern, Hessen und Brandenburg ziehen eine Überarbeitung der Wasserpreise in Erwägung, haben sich dem Thema nach Angaben von „Correctiv“ und SWR aber noch nicht konkret genähert.