Senats-Plan geplatzt: Hamburg baut kein LNG-Terminal
Nach der Absage durch den Bund im Sommer wollte Hamburg ein eigenes Terminal für Flüssiggas im Hafengebiet bauen. Doch auch dieser Plan des Senats ist nun gescheitert. Stattdessen könnte es eine kleinere Lösung geben.
Zwei entscheidende Gründe ließen die Verantwortlichen am Ende den Daumen für das LNG-Terminal in Moorburg senken. Teile des südlichen Hafens wären möglicherweise abgeschnitten worden, weil die Anlage zu viel Platz benötigt hätte – womöglich würden Schiffe nicht am Terminal vorbeifahren können.
Hamburg rückt von eigenem LNG-Terminal ab
Außerdem hätten einem Gutachten zufolge rund 500.000 Tonnen Schlick für den Bau aus der Elbe gebaggert werden müssen. Für Hamburg alleine nicht zu schaffen, weshalb der Senat auf die Hilfe des Bundes setzte – der diese aber verwehrte. Zunächst berichteten NDR und „Abendblatt“ darüber.
Ganz aufgeben will Hamburg die Idee aber nicht – und möchte das Thema LNG-Terminal stattdessen in einem kleineren Rahmen aufgreifen. So könnte eine kleinere Anlage in Moorburg entstehen, die über sogenannte Feederschiffe, die von Brunsbüttel aus pendeln, betankt würde.
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Hamburg hatte sich als Standort für eines der insgesamt vier Terminals angeboten, mit denen die Bundesregierung die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas reduzieren will. „Es liegt im nationalen Interesse, dass alle verfügbaren Floating-Units so früh wie möglich in Betrieb genommen werden“, hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Juli erklärt. Hamburg sei bereit, dazu einen Beitrag zu leisten.
Nun hieß es am Freitag, der Senat habe in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium angeboten, die Stationierung eines kleineren LNG-Terminalschiffs zu prüfen. „Aufgrund der wesentlich kleineren Dimension fallen viele der Herausforderungen geringer aus, die sich bei einem großen LNG-Terminal ergeben“, teilte die Umweltbehörde weiter mit. (dpa/mp)