Im Norden: Glück jetzt Schulfach für die Kleinsten
In Braunschweig steht seit kurzem ein neues Unterrichtsfach auf dem Stundenplan für Grundschüler: Glück. Doch was passiert in den „Glücksstunden“ und wie sieht der Lehrplan aus?
Lesen, Schreiben und nun auch „Glück“: Auf dem Stundenplan an 16 Braunschweiger Grundschulen steht nach den Herbstferien vorübergehend auch „Glücksunterricht“. Anlass ist ein Forschungsprojekt des Instituts für Pädagogische Psychologie der Technischen Universität Braunschweig, wie die Hochschule am Freitag mitteilte.
Forscherinnen und Forscher wollen mit einem Lehrplan rund um Glück das Thema in die Lehrkräfteausbildung integrieren und die Auswirkungen wissenschaftlich untersuchen. 35 Lehramtsstudierende sollen die „Glücksstunden“ in einer ersten Phase bis Januar für rund 300 Schülerinnen und Schüler unterrichten.
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„Erkenntnisse aus dem Fachgebiet der Positiven Psychologie legen nahe, dass Menschen mit einem hohen Wohlbefinden unter anderem kreativer und produktiver sind, besser Probleme lösen können, ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Widerstandskraft gegen psychische Beanspruchungen aufweisen“, sagte Glücksforscher Tobias Rahm in einer Mitteilung.
Wenn aus der Theorie richtige Praxis wird
In den Schulstunden soll es etwa darum gehen, welche Gefühle wertvoll sind und wie man mehr davon haben kann. Weitere Themen sollen laut der Hochschule zudem Hilfsbereitschaft, Achtsamkeit, Entspannung und Perspektivwechsel sein.
In einer Stunde zur Dankbarkeit ist demnach etwa geplant, dass sich Schülerinnen und Schüler Postkarten mit Komplimenten schicken. Familien sollen in den Glücksunterricht mit wöchentlichen Informationsbriefen einbezogen werden. (dpa/mp)