AfD Demonstration
  • „Ich will russisches Gas und Öl!“ steht bei der AfD-Demonstration auf einem Plakat.
  • Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

AfD auf Kuschelkurs mit Russland: 10.000 Menschen demonstrieren in Berlin

Rund 10.000 Demonstrant:innen hat die AfD am Samstag in Berlin mobilisiert, um gegen die Politik der Bundesregierung zu protestieren. Neben Partei-Anhänger:innen zogen rechtsextreme Gruppen mit Russland-Flaggen und Nazi-Parolen durch die Innenstadt.

„Habeck muss weg“-Rufe, Plakate mit Aufschriften wie „Ich will russisches Gas“ und ein AfD-Chef, der am Rednerpult Angst vor Atomkrieg und dem wirtschaftlichen Abstieg schürt: Es war eine explosive Mischung aus Ampel-Zorn und Russland-freundlicher Haltung, die am Samstag in Berlin zu beobachten war. Das Demo-Motto: „Unser Land zuerst“. Neben AfD-Fahnen waren Reichsflaggen oder Flaggen, die zur Hälfte russisch und zur Hälfte deutsch waren, in der Masse zu sehen. Viele der Teilnehmer:innen skandierten „Wir sind das Volk“ in Anlehnung an die Montagsdemonstrationen in der DDR oder sangen die Nationalhymne.

AfD-Demo in Berlin: Russlandfreundliche Parolen und Nazi-Slogans

Außerdem dabei: Rechtsextreme Gruppen, unter anderem die „Freien Thüringer“. Wie die „taz“ berichtet, gab es offenbar vereinzelt auch Hitlergrüße zu sehen. Angeheizt wurde die Stimmung der Demonstrant:innen vor allem von AfD-Chef Timo Chrupalla, der am Rednerpult gegen die Grünen wetterte, die seiner Meinung nach wollten, „dass unser Land arm und schwach wird“, außerdem habe Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) „Russland den Wirtschaftskrieg erklärt.“

Nach Angaben der Polizei waren rund 1900 Einsatzkräfte im Dienst, der Reichstag mit Gittern gesperrt. Wohl auch, um Bilder wie 2020 zu verhindern, als Rechtsextreme und Verschwörungsideolog:innen die Treppe des Regierungssitzes stürmten. Insgesamt blieb es friedlich, zu den Ausnahmen gehörte ein Angriff auf ein Filmteam. Laut Polizei kam es zu 24 Festnahmen und 18 Strafanzeigen.

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An mehreren Stellen gab es Gegendemos. Unter anderem hatten die Initiative „Aufstehen gegen Rassismus“ und das Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin zu Protesten gegen die AfD aufgerufen. (alp)

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