Die steigende Inflation macht vielen Verbrauchern Sorgen.
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Inflation so hoch wie seit 70 Jahren nicht – was nun geplant ist

Nun ist es passiert: Die Inflation ist zweistellig. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 10 Prozent. Damit werden erstmals Spitzenwerte wie vor 70 Jahren in der Nachkriegszeit erreicht. 

Und was bedeutet das nun konkret für die oder den einzelnen? Zunächst einmal, dass man für einen Euro im Schnitt weniger bekommt. Und in den meisten Fällen halten die Gehälter mit diesen Steigerungen auch nicht mit. Selbst Glückliche, die nach Tarif bezahlt werden, bekommen derzeit kaum zehn Prozent mehr Gehalt. Oder 10,5 wie diese Woche von Gewerkschaften für Beschäftigte bei Bund und Kommunen gefordert.

Auslaufen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt beschleunigte Prozess

Seit Monaten sind vor allem Energie und Lebensmittel die größten Preistreiber. „Zudem haben das Auslaufen von 9-Euro-Ticket und Tankrabatt den Preisauftrieb im September 2022 verstärkt“, erläuterte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Beide Maßnahmen waren bis Ende August befristet, das Auslaufen schlug im September nun voll ins Kontor.

Und Besserung ist aktuell auch nicht in Sicht: Die Menschen müssen sich nach Einschätzung von Volkswirten zunächst auf weiter hohe Inflationsraten einstellen. Etwas Entspannung erwartet die Bundesregierung im kommenden Jahr durch die geplante Gaspreisbremse. Auch der 200-Milliarden-Euro-Abwehrschirm dürfte die Entwicklung etwas dämpfen.

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Ansonsten müssten laut Experten vor allem die Leitzinsen erhöht werden. Die US-Notenbank tut dies derzeit mit Riesenschritten von meist 0,75 Punkten. Im November wird die nächste Erhöhung erwartet. Auch die EZB stemmt sich mit Zins-Erhöhungen gegen die Entwicklung, am 27. Oktober steht die nächste Sitzung an. Vor einer weiteren Leitzins-Erhöhung wird aber von vielen Seiten auch gewarnt, weil der Markt dann vollends kollabieren könnte. (km)

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