Honigbienen in Gefahr: Erstmals Killer-Hornissen in Hamburg nachgewiesen
Eine neue invasive Art ist offenbar in Hamburg angekommen: die gefürchtete Asiatische Hornisse. Zwar ist das Insekt kleiner als sein europäischer Verwandter, aber die asiatische Variante ist äußerst aggressiv und hat sich ausgerechnet auf Honigbienen als Beute spezialisiert. Der Fund in Hamburg ist jetzt der erste in ganz Norddeutschland. Eine Schock-Nachricht für Imker.
Hamburg als Hafenstadt mit Im- und Export steht besonders im Fokus, wenn es um invasive Arten geht. Denn durch das „Tor zur Welt“ kommen viele neue, hier nicht heimische Arten in die Hansestadt. Das jetzt vom Centrum für Naturkunde (CeNak) der Uni Hamburg entdeckte Exemplar ist auf einem Firmengelände in Billbrook gefunden worden. Es war 2,2 Zentimeter groß – deutlich kleiner als heimische Hornissen.
Diese Hornissenart hat sich auf Honigbienen als Beute spezialisiert. Sie machen bis zu 85 Prozent ihrer Nahrung aus. Doch auch andere nützliche Insekten wie Hummeln oder Schwebfliegen gehören zum Beutespektrum dieser Hornisse. Oft lauert sie außerhalb der Bienenstöcke und wartet darauf, dass die Sammlerinnen von ihren Flügen zurückkehren. Dann fängt sie diese ab und frisst sie.
Hamburger Exemplar ist erste Asiatische Hornisse im Norden
Dr. Martin Husemann, Insektenkundler am Centrum für Naturkunde (CeNak) bewertet den ersten Fund in Norddeutschland als Grund zur Wachsamkeit: „Wir müssen den Hamburger Fund ernst nehmen und die Ausbreitung der Art beobachten.“ Es sei aber noch nicht klar, ob sich in Norddeutschland schon eine Population angesiedelt habe, oder um es sich um einen Einzelfund handelt.
Husemann: „Angesichts der schnellen Invasionsgeschwindigkeit der Art und ihrer relativ hohen Klimatoleranz ist es jedoch durchaus möglich, dass die Art eigenständig nach Hamburg gelangt ist und sich dort jetzt vermehrt.“ Der neue Fund könnte die Annahme widerlegen, dass der norddeutsche Raum klimatisch ungünstig für die Asiatische Hornisse ist.
Asiatische Hornisse lebt seit 15 Jahren in Frankreich
Laut Centrum für Naturkunde reiste die Art ursprünglich offenbar über ein Nest in Töpferei-Produkten von Ostchina nach Europa. Das erste Exemplar dieser Art wurde 2005 in Südwestfrankreich gesichtet.
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Die Hornisse breitete sich in den Folgejahren schnell und unkontrolliert in Europa aus, über ganz Frankreich, in Teilen Spaniens, Portugals, Belgiens, Italiens, der Niederlande, Großbritanniens und im Südwesten Deutschlands. Die geschätzte Invasionsgeschwindigkeit für Frankreich liegt bei 78 Kilometern im Jahr.
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