Krank im Büro
  • Trotz Schniefnase ins Büro? Laut Studie keine Seltenheit. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn | Christin Klose

„Unzumutbare Gefahr“: So viele Menschen gehen mit Corona ins Büro

Trotz Erkrankung gehen viele Menschen dennoch zur Arbeit – dies zeigte eine neue Krankenkassen-Studie. Wie gefährlich so etwas für andere und einen selbst sein kann ist vielen nicht bewusst.

Fast jeder zehnte Corona-Infizierte geht der Studie der Pronova BKK zufolge trotz Erkrankung zur Arbeit. Neun Prozent der Erkrankten erscheinen demnach bei einem milden Verlauf und trotz positiven Tests im Büro oder im Betrieb. 17 Prozent arbeiten von Zuhause aus, weitere 17 Prozent bleiben ein paar Tage Zuhause bis die schlimmsten Symptome vorüber sind. 8 Prozent entscheiden danach, was auf der Arbeit los ist. 33 Prozent der Befragten bleiben laut Studie bei einem leichten Corona-Verlauf so lange Zuhause, bis sie wieder gesund sind. 16 Prozent der Befragten waren noch nicht an Corona erkrankt.

Befragt wurden im September 1.200 Beschäftigte. Insgesamt geht der Studie zufolge die Mehrheit aller Berufstätigen trotz Krankheit zur Arbeit. Neben den neun Prozent Corona-Erkrankten kommen weitere gut 20 Prozent mit ansteckenden Infekten in den Job. Nur 28 Prozent der Deutschen bleiben bei Krankheit konsequent Zuhause und arbeiten nicht.

Gefährliche Folgen für andere und einen selbst

Am häufigsten gehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trotz Rückenschmerzen in die Firma (49 Prozent), 38 Prozent trotz Allergien, wie es in der Studie den Angaben zufolge weiter heißt. Auch ein Drittel der Beschäftigten mit psychosomatischen oder psychischen Beschwerden erscheint im Job.

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Aus Sicht von Medizinern ist Arbeiten trotz Krankheit besonders bei ansteckenden Infektionen fragwürdig. „Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern“, sagt Gerd Herold, Beratungsarzt bei der Pronova BKK. „Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden.“ So sei die Präsenz im Büro trotz positivem Corona-Test „eine unzumutbare Gefahr“. (dpa)

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