Mädchen in Odessa
  • Die Mutter der achtjährigen Mascha in Odessa kann sie nicht mit Mittagessen versorgen. Allein in Odessa (Ukraine) schlagen sich rund 3000 Kinder auf der Straße durch.
  • Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb | Rudi Tarneden/UNICEF

Vier Millionen Kinder durch Ukraine-Krieg in Armut getrieben

Kinder tragen eine große Last des Krieges: Laut einer Unicef Studie sind dadurch seit Kriegsbeginn vier Millionen Kinder von Armut betroffen – insbesondere in Russland und der Ukraine.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und der damit verbundene wirtschaftliche Abschwung haben einer Studie des UN-Kinderhilfswerks Unicef vier Millionen Kinder in Osteuropa und Zentralasien zusätzlich in die Armut getrieben.

Kinderarmut in Ukraine, Russland und Rumänien

Das entspreche einem Anstieg von 19 Prozent seit 2021, hieß es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung. Kinder trügen damit die größte Last der durch den Ukraine-Krieg verursachten Wirtschaftskrise. Die Studie enthält Daten aus 22 Ländern der Region. 

Die Auswirkungen des Kriegs sind besonders stark für Kinder in Russland und der Ukraine. In Russland leben der Studie zufolge zusätzlich 2,8 Millionen Kinder in Haushalten unterhalb der Armutsgrenze. In der Ukraine lebten eine halbe Million zusätzliche Kinder in Armut, dann folge Rumänien mit zusätzlichen 110.000 Kindern.

Folgen der Armut: Schulbuch und sogar Tod

Der starke Anstieg der Kinderarmut könne darüber hinaus dazu führen, dass weitere 4500 Kinder vor ihrem ersten Geburtstag stürben, hieß es weiter. Allein in diesem Jahr könnten wegen der Armut zusätzlich 117.000 Kinder die Schule abbrechen.

Je ärmer eine Familie sei, desto größer sei der Anteil ihres Einkommens, der für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel und Brennstoffe ausgegeben werde, hieß es in der Studie weiter. Wenn die Kosten für diese Güter stark stiegen, bliebe weniger Geld übrig für andere Bedürfnisse wie Gesundheitsversorgung und Bildung. Für viele bleibe die Armut in der Kindheit ein Leben lang bestehen.

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Eines von drei Kindern, die in Armut geboren und aufgewachsen seien, würden auch als Erwachsener in Armut leben. Das führe zu einem generationenübergreifenden Kreislauf von Not und Benachteiligung.

Der Unicef-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien, Afshan Khan, sagte, Kinder in der ganzen Region würden von den schrecklichen Folgen des Krieges mitgerissen. „Wenn wir diese Kinder und Familien jetzt nicht unterstützen, wird der steile Anstieg der Kinderarmut mit ziemlicher Sicherheit zu verlorenen Leben, verlorenem Lernen und verlorener Zukunft führen.“ (dpa/mp)

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