Tech-Experte: Reinhard Ploss (66), sagt, wir sollten Fracking erwägen.
  • Tech-Experte: Reinhard Ploss (66), sagt, wir sollten Fracking erwägen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Matthias Balk

Kanzlerberater sagt: Wir sollten Fracking erwägen!

Reinhard Ploss war mal Chef des Tech-Konzerns Infineon. Nun wird er Leiter des „Zukunftsrats“ der Bundesregierung. Dessen Aufgabe unter anderem: Deutschland unabhängig machen in Energiefragen. Im „Spiegel“ brach Ploss nun eine Art Tabu: Er schloss den Einsatz von Fracking zum Erreichen der Zukunftsziele nicht aus. SPD und Grüne dürften da aufgehorcht haben.

„Wir wollen nicht nur auf aktuelle Krisen reagieren, sondern die Zukunft so gestalten, dass wir nicht mehr so kalt erwischt werden können“, umschriebt Ploss seine künftige Arbeit. Und dann der Hammer: „Ich bin auch dafür, die Ausbeutung der eigenen, ja vorhandenen Gas-Ressourcen – auch durch Fracking – zumindest ernsthaft in Erwägung zu ziehen.“ Sonst komme man aus der Rolle des internationalen Bittstellers nie wieder raus.

Fracking ist in Deutschland sehr umstritten

In Deutschland ist Fracking – also die hydraulische Erzeugung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte für Gas, Öl und ähnlichem – wegen möglicher Umweltprobleme hoch umstritten. Anders als etwa in den USA.

Allerdings setzt Ploss auch auf andere Methoden, spricht viel von Wasserstoff-Nutzung. Langfristig sollen jedoch 80 Prozent der verbrauchten Energien erneuerbar sein – spätestens im Jahr 2030.

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EU-weit hat der Ukraine-Krieg schon mal einiges in Bewegung gebracht. Am Dienstag wurde mitgeteilt, dass zwischen März und September 24 Prozent der Energie in Europa durch Erneuerbare gewonnen werden. Vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. (km)

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