Kanye West George Floyd
  • Rapper Kanye West sorgt immer wieder für Aufsehen mit umstrittenen Aussagen.
  • Foto: imago/ZUMA Press

Lügen über Tod verbreitet: Familie von George Floyd verklagt Kanye West

Wie George Floyd 2020 ums Leben kam, gilt eigentlich als erwiesen: Durch einen brutalen Polizeieinsatz, bei dem er gewaltsam getötet wurde. Der Beamte wurde bereits verurteilt. Rapper Kanye West sieht den Fall jedoch anders – und entsetzte nun mit kruden Aussagen zu dem Fall. Floyds Familie will klagen.

Anwälte der Familie schickten am Dienstag eine Unterlassungsaufforderung an den auch als Ye bekannten Künstler und kündigten an, Floyds minderjährige Tochter in einer Klage auf 250 Millionen US-Dollar Entschädigung zu vertreten.

Die Anwälte forderten den 45-Jährigen auf, ein Interview im Podcast „Drink Champs“ sowie sämtliche weitere Veröffentlichungen, in denen er Aussagen zum Tod Floyds gemacht habe, zu entfernen. In dem Interview habe West „bösartigerweise“ unzutreffende und unbegründete Aussagen zu den Todesumständen Floyds gemacht und damit dessen Familie Schaden zugefügt, heißt es in dem Schreiben.

Kanye West von George Floyds Familie verklagt

Doch was hat West, dessen bipolare Störung bereits länger öffentlich bekannt ist, genau gesagt? Das besagte Podcast-Interview mit dem Ex von Kim Kardashian ist auf der offiziellen „Drink Champs“-Webseite nicht mehr abrufbar, aber auf Plattformen wie Youtube weiterhin zu finden. US-Medien zufolge soll West im Podcast die Polizeigewalt als Todesursache angezweifelt und eine etwaige Drogen-Überdosis oder Vorerkrankungen des Opfers angeführt haben. Floyd sei an einer Überdosis Fentanyl gestorben, hatte West behauptet.

Das hier könnte Sie auch interessieren: Vor Gericht abgesegnet: Kanye West heißt jetzt anders

Der Fall des im Mai 2020 in Minneapolis getöteten Floyd hatte in den USA und weltweit eine Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt ausgelöst. Der weiße Polizist Derek Chauvin hatte dem unbewaffneten Afroamerikaner bei einem Einsatz minutenlang sein Knie auf den Hals gepresst, woraufhin Floyd starb. Chauvin wurde später wegen Mordes zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.

Es ist der zweite Fall in kurzer Zeit, bei dem Kanye West für Irritationen sorgt. Bereits Anfang Oktober gab es mächtig Wirbel, als er bei der Pariser Fashion-Week ein T-Shirt mit dem Aufdruck „White Lives Matter“ trug. Antirassismus-Organisationen stufen den Satz als rassistische Reaktion auf die „Black Lives Matter“-Bewegung ein, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt. Unter dem Motto „Black Lives Matter“ hatten Menschen monatelang weltweit nach Floyds Tod demonstriert. (alp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp