Digitale Seelsorge: So will Hamburger Pastorin im Januar helfen
In der Corona-Pandemie ist Videotelefonie für viele das Mittel der Wahl, um die Angehörigen trotz Kontaktbeschränkungen und Ansteckungsrisiko zu sehen und mit ihnen zu sprechen. Doch was, wenn ältere oder kranke Menschen das nicht mehr selber machen können? Die Pastorin Kerstin Lammer befürchtet, dass im Laufe des Januars noch mehr Menschen isoliert sein werden. Dafür will die Seelsorge-Expertin nun digital Abhilfe schaffen.
Wenn Menschen aus gesundheitlichen Gründen oder wegen des Alters keine Handys oder Tablets bedienen können oder besitzen, entfällt für sie eine der wenigen Möglichkeiten, während der Pandemie mit Angehörigen in Kontakt zu treten. Hier können Seelsorger helfen, meint Kerstin Lammer, leitende Pastorin für den Bereich „Seelsorge und gesellschaftlicher Dialog“ bei der Nordkirche. Seelsorger könnten über Tablets zumindest visuellen Kontakt zu Angehörigen herstellen – und das in einem sicheren und vertrauensvollen Rahmen, denn da sie der Schweigepflicht unterliegen, können sich Betroffene darauf verlassen, dass ihre Gespräche in Krisensituationen privat bleiben.
Corona und Seelsorge: Hamburger IT-Firma entwickelt Anleitung
Doch derzeit ist diese Maßnahme für Seelsorger nicht geregelt, erzählt Lammer der MOPO. Sie nutzen teilweise ihre privaten Geräte und Software, bei denen Datenschutz nicht immer gewährleistet ist. Daher entwickelt die Pastorin nun mit dem Hamburger IT-Unternehmen „enomyc GmbH“ eine Anleitung mit den minimalen Systemanforderungen der Tablets und sicheren Software-Vorschlägen. Somit sollen Seelsorger bemächtigt werden, ihre Hilfe auf sichere Beine zu stellen und möglichst kostengünstig umzusetzen.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Pastorin in Sorge: „Die Pandemie verstärkt Probleme wie ein Brennglas”
Die Anleitung soll Mitte Januar fertig sein und durch Lammer in verschiedenen Seelsorgeinstitutionen und -ausschüssen auch überregional verbreitet werden.