Nach MOPO-Bericht: Tierschutzverein darf bestehen bleiben – zwischen Industriehallen
Bergedorf –
Das Tierparadies in Bergedorf ist gerettet – der Tierschutzverein Looki darf am jetzigen Standort am Pollhof, direkt hinter der Lärmschutzwand der A25, bleiben und soll in den dort entstehenden Industriepark als eine Art Grünstreifen integriert werden.
Glücklich hält Vanessa Haloui, die Leiterin des Looki-Tierschutzvereines, ihren Dauergast, Igeldame „Nougat“ in die Kamera. Für Tiere wie sie habe sie weiter für den Standort gekämpft. Die kleine „Nougat“ hat Epilepsie und würde in freier Natur nicht überleben. Haloui und ihre Kollegen haben sie mit der Flasche aufgezogen – jetzt ist sie dreieinhalb Jahre alt.
Noch im Juli war die Zukunft des Tierschutzvereines ungewiss. Durch den Bau eines Industrieparks und die Verlegung des Boberger Krankenhauses sollte der Verein weichen. Nach dem Bericht in der MOPO wurde der Verein geradezu überschwemmt von Anteilnahme und Hilfsangeboten, so Haloui.
Bergedorf: Der Tierschutzverein Looki darf bleiben
„Wir haben einfach weiter die Werbetrommel gerührt“, sagt sie, den Artikel in den Sozialen Medien geteilt. Viele Leser und Unterstützer hätten sich mit E-Mails auch direkt an das Bezirksamt gewandt. Der öffentliche Druck habe maßgeblich zum Erfolg beigetragen, so Haloui. Nach und nach seien immer mehr Bezirkspolitiker zum Ortsbesuch vorbeigekommen. Jetzt steht fest, sie dürfen bleiben.
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„Man baut heute ja nicht mehr Halle an Halle“, sagt der Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf, Sebastian Kloth. „Der Tierschutzverein wird jetzt auf einem Grünstreifen bleiben.“ Es könne lediglich dazu kommen, dass der Eingangsbereich des Vereins verschoben werden muss, da eine Zufahrtsstraße gebaut werden soll. Im Zuge dessen werde auch über Strom- und Wasseranschlüsse für den Verein diskutiert, so Kloth.
Bergedorf: Die Tiere am Pollhof werden abwandern
Doch eines ist auch Vanessa Haloui klar, durch die Bebauung der umliegenden Grundstücke wird der Lebensraum von Eichhörnchen, Igel und Co. weiter eingeschränkt. Auf lange Sicht werde sich die Population vor Ort verkleinern und viele Tiere werden abwandern, so Haloui.
Um das Abwandern sicher zu gestalten, haben sie bereits eine Lösung: „Wir kämpfen gerade für eine Eichhörnchenbrücke“, sagt sie. Dabei handelt es sich um ein dickes Seil, das über die Straße am Pollhof gespannt werden soll. Sie erhoffen sich dadurch weniger Unfälle mit Autos. Der Tierschutzverein soll eine „Rettungsinsel“ werden, von der aus aufgepäppelte Tiere wieder in die Freiheit entlassen werden können.