Auch hier werden jetzt Masken produziert: Lebensretter „made in Hamburg“
Groß Borstel –
Die Corona-Zahlen steigen drastisch an. Viele Hamburger kaufen Masken und viele der Mund-Nasen-Bedeckungen kommen aus China. Doch deutsche Hersteller ziehen nach: Bereits seit Mai produziert die Firma „Sentias“ aus Wuppertal CE-zertifizierte FFP2-Masken. Auch in Hamburg hat „Pauli Health People“ (PHP) nun die Produktion von Einwegmasken mit CE-Kennzeichen gestartet – und verspricht Transparenz für Kunden und hohe Schutzwirkung auch für den Träger. Die MOPO hat die Fabrikhalle besucht.
In der Fabrik in Groß Borstel stampfen die Maschinen. Hier werden dreilagige Masken des Typs IIR produziert, die schon bald auf den Markt kommen sollen. Das Besondere: Dieser Maskentyp schützt auch den Träger.
Schon bald soll es die Masken von „PHP“ in Hamburg zu kaufen geben
Bei anderen medizinischen Gesichtsmasken, wie bei den weit verbreiteten blauen OP-Masken, ist das nicht der Fall. Sie dienen vor allem dem Schutz von Fremden, indem sie die Tröpfchenverteilung durch den Träger vermindern. Der Schutz des Trägers ist bei vielen dieser Masken dadurch eingeschränkt, dass man je nach Sitz der Maske seitlich an ihr vorbei und somit nicht durch den Filter einatmet.
Um sich selbst zu schützen, greifen daher viele auf „partikelfilternde Halbmasken“ (FFP) zurück, die fest anliegen und Partikel, Tröpfchen und Aerosole aus der Atemluft filtern sollen. Hier wird zwischen FFP1 (mit einer Filterwirkung von mindestens 80 Prozent), FFP2 (mindestens 94 Prozent) und FFP3 (mindestens 99 Prozent) unterschieden. FFP2- und FFP3-Masken werden besonders für medizinisches Personal im Umgang mit Corona-Patienten empfohlen.
Die IIR-Masken schützen auch den Träger
Bei den Masken aus Groß Borstel verhindert eine spritzgeschützte Außenschicht, dass kleine Tröpfchen hindurch dringen, und der feste Sitz mit gut abschließendem Nasenbügel sorgt dafür, dass man durch den Filter und nicht an ihm vorbei atmet. Die Filterwirkung von über 98 Prozent kommt fast an FFP3-Masken heran. Wegen geringerem Gegendruck ist es aber leichter, durch sie zu atmen.
Die Masken werden am Fließband hergestellt: Zunächst werden die drei Lagen der Maske zusammengeführt, wobei der Filter in der Mitte von zwei unterschiedlichen Materialien für die Innen- und Außenseite bedeckt wird. Anschließend werden sie gefaltet, der Draht für den Nasenbügel eingefügt und alles durch ein Ultraschall-Schweißverfahren befestigt. Dann werden die Masken geschnitten, die Ohrenbänder festgestanzt, die fertigen Masken per Hand kontrolliert und verpackt. Das Rohmaterial kommt überwiegend aus Deutschland und Europa.
Masken aus Hamburg: In Groß Borstel ist die Produktion gestartet
Noch stehen in der Fabrikhalle in Groß-Borstel erst vier Maschinen. 70 Masken stellt jede von ihnen in einer Minute her. Die Produktion läuft gerade erst an, auch Personal wird noch geschult. Doch schon bald sollen auf dem 4500 Quadratmeter großen Gelände rund zwei Millionen Masken am Tag produziert werden. Auch FFP2-Masken werden noch ins Repertoire aufgenommen.
„PHP“ will außerdem für Transparenz sorgen: Wer hier als Großkunde Masken bestellt, kann bei der Herstellung seiner Charge in die Fabrik kommen und dort selbst Qualitätskontrollen durchführen.
„Pauli Health People“ bietet Transparenz
Die Masken sollen über B2B (Business-to-Business, also Geschäfte unter Unternehmen) an Supermärkte, Drogerien und Apotheken vertrieben werden. Zwischen 20 und 25 Euro soll eine 50er-Box später im Handel kosten, damit liegt der Preis zwischen 40 und 50 Cent pro Stück.