600. Spiel: So irre war Jogi Bitters Bundesliga-Jubiläum
Kleine Halle, großartige Stimmung, Riesen-Finale! Bei ihrem Comeback in der Sporthalle haben Hamburgs Handballer gegen Aufsteiger VfL Gummersbach in der ersten Halbzeit ein Feuerwerk abgebrannt, in der zweiten geschwächelt und gezittert, aber am Ende einen verdienten 34:31 (18:11)-Sieg gefeiert – auch dank Jubilar Johannes Bitter.
Der Riese bekam nach dem irren Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Auch eine Viertelstunde nach der Schlusssirene war 2,05-Meter-Mann Bitter bis obenhin voller Glücksgefühle.
HSV Hamburg gewinnt gegen Gummersbach
„Es ist super-schön und echt emotional“, sagte der Keeper (acht Paraden) zur MOPO, bevor er sich wieder dem Autogramme- und Selfie-Marathon widmete. „Das Ende passte irgendwie.“
Gemeint war die 59. Spielminute. Beim Stand von 32:30 für die Hamburger war der zehn Minuten vor Spielende ausgewechselte Bitter für einen Siebenmeter wieder ins Spiel gekommen – sein 600. Bundesligaspiel. Der HSVH wankte, hatte einen Acht-Tore-Vorsprung verspielt, die Gäste aufgebaut, die am Drücker waren. Ein entscheidender Moment. Ein Moment wie gemacht für den 40-jährigen Giganten.
Johannes Bitter hält im 600. Bundesligaspiel wichtigen Siebenmeter
Bitter parierte den Strafwurf. Die 3466 Zuschauer tobten. Im Gegenzug machte der überragende Jacob Lassen mit seinem achten Tor den Sack zu. Die perfekte Pointe für das „Jogiläum“. „Ich wollte unbedingt wieder ins Spiel, schon vorher. Ich wusste, ich habe noch was im Tank.“ Die entscheidende Parade.
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„Der gehaltene Siebenmeter war mega-wichtig“, betonte Kapitän Niklas Weller. „Umso geiler, in seinem 600. Spiel so eine Parade zu haben.“ Trainer Torsten Jansen lobte das Feuer seines früheren Mitspielers: „Der ist immer noch heiß wie Sau!“
Torsten Jansen über Johannes Bitter: „Heiß wie Sau“
Das galt in Halbzeit eins für die gesamte Mannschaft, die „überragend“ spielte, wie Jansen befand. Linksaußen Casper Mortensen sprach von einer „eigentlich perfekten“ Hälfte.
Nach der Pause konnte der HSVH, der erstmals in dieser Saison in der lange gesperrten Sporthalle spielte, dieses enorme Niveau nicht halten, verlor in der Abwehr den Zugriff, leistete sich einige Fehlwürfe und Ballverluste, sodass die im Alles-oder-Nichts-Modus agierenden Gäste Tor um Tor aufholten – bis Riese Bitter ihren Lauf stoppte.
TORE HSVH: Lassen (8), Mortensen (6/2), Weller (6), Valiullin (5), Baijens (5), Andersen (2), Axmann (1), Ossenkopp (1)