• Die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür und der Ansturm auf die Hamburger Testzentren ist enorm. Viele Hamburger wollen sich mit einem Corona-Schnelltest absichern, bevor sie die Festtage mit älteren Verwandten verbringen. Kommerzielle Anbieter wittern ein lukratives ...

Immer mehr Testzentren in Hamburg: Das Geschäft mit den Corona-Schnelltests

Die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür und der Ansturm auf die Hamburger Testzentren ist enorm. Viele Hamburger wollen sich mit einem Corona-Schnelltest absichern, bevor sie die Festtage mit älteren Verwandten verbringen. Kommerzielle Anbieter wittern ein lukratives Geschäft.

Mit dem Wattestäbchen für ein paar Sekunden lang tief in die Nase – und rund 15 Minuten später kommt das Ergebnis. Klingt einfach, aber: Der „Corona-Schnelltest to go“ wird von den Krankenkassen in der Regel nicht gezahlt.

Corona in Hamburg: Ab wann werden Testkosten erstattet?

Kassen übernehmen die Kosten unter anderem bei Personen mit Symptomen, bei der Benachrichtigung über die Warn-App, Kontaktpersonen ersten Grades oder Personen, die von der Gesundheitsbehörde zum Test aufgefordert werden. In diesen Fällen wird aber normalerweise ein aufwändigerer und genauerer PCR-Test im Labor veranlasst.

In Hamburg kann man sich bei Symptomen unter anderem in den beiden Infekt-Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg an der Stresemannstraße 54 (Altona) und am Berner Heerweg 124 (Farmsen) testen lassen, oder bei App-Warnung im Testzentrum am Hauptbahnhof.

Hamburg: Private Anbieter von Corona-Schnelltests

Mittlerweile mischen in der Hansestadt aber auch immer mehr private Zentren bei den Corona-Tests mit. Da ist zum Beispiel eine neue Covid-19-Teststation in Ottensen in den Räumen des Café Knuth, die ab dem 24. Dezember Schnelltests für 29 Euro anbietet. Kunden wählen ein Zeitfenster und erhalten nach Bezahlung ihr Ticket direkt aufs Handy. Das Ergebnis des Abstrichs ist nach Angaben des Betreibers nach 15 Minuten da.

Corona in Hamburg: Wo kann ich mich in Hamburg testen lassen?

Für knapp 50 Euro kann man sich in der Nähe des Rathauses testen lassen. Den bisher günstigsten Preis in der Hansestadt bietet die Station am Spielbudenplatz auf St. Pauli, wo man für 25 Euro den Schnelltest absolviert. Dort gurgelt man eine Kochsalzlösung und spuckt diese in ein kleines Gefäß.

Die Ärztekammer Hamburg sagte gegenüber der MOPO, dass die Anschaffungskosten für die Antigen-Tests von Hersteller zu Hersteller variieren können. Das Lübecker Chemieunternehmen „Brawa Gmbh“ verkauft laut eigenen Angaben Schnelltests an „berechtigte Kundenkreise“, das heißt: nicht an Privatpersonen. Bei Abnahme von 40-600 Tests zahlt man dort 5,90 pro Test, von 600 bis 1200 Tests nur noch 5,60 pro Test. Dazu kommen natürlich Kosten für Personal und Infrastruktur für die Testzentren.

Corona in Hamburg: Wie viel kosten Schnelltests in der Anschaffung?

„Die Anschaffungskosten hängen von der Qualität der Tests ab“, erzählt Marcus Reisiger, Betreiber der Covid-Teststation in Ottensen, der MOPO. „Es gibt sehr günstige, die wenig getestet wurden und bei denen nicht klar ist, wie zuverlässig sie wirklich sind.“ Tests einer Sensitivität von 90 Prozent seien nur halb so teuer wie die mit einer Sicherheit von 97 Prozent. „Ein hochwertiger Test, wenn man den in einer sehr hohen Stückzahl kauft, kostet schon eher zwischen acht und zehn Euro.“

Er nutze einen Test mit einer Sensitivität von 97,44 Prozent und eine Spezifität von 99,30 Prozent. Je höher die Sensitivität eines Tests ist, desto sicherer erfasst er die Erkrankung. Spezifität gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass Nicht-Infizierte auch als gesund erkannt werden. Das heißt im Umkehrschluss, dass es nur etwa 2,56 Prozent falsch Negativ-Ergebnisse gibt und so gut wie keine falsch Positiv-Ergebnisse.

Corona-Schnelltests: illegale Abgabe an Privatleute

Antigen-Schnelltests dürfen bisher nur an Arztpraxen, Kliniken und gesundheitliche Einrichtungen verkauft werden. In Deutschland darf aktuell nur medizinisches Fachpersonal diese Tests durchführen. Allerdings wurden bereits einige dieser Antigen-Tests, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, illegal an Tankstellen, in Supermärkten und Tierarztpraxen verkauft.

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Zusätzlich hat sich das Geschäft mit den Schnelltests mittlerweile ins Internet verlagert. Mit einer einfachen Google-Suche gelangt man auf mehrere Seiten, die Antigen-Tests frei verkaufen.

Jonas Schmidt-Chanasit zu selbst organisierten Schnelltests

Erst kürzlich hatte der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit eindringlich vor derart selbst organisierten Schnelltests gewarnt: „Es kommt immer darauf an, wer die Schnelltests macht. Wenn Sie ohne wirkliches Hintergrundwissen den Test durchführen, dann kann das zu vielen Problemen führen“, sagte er.

Außerdem gilt natürlich weiterhin: Corona-Schnelltests bilden immer nur eine Momentaufnahme ab und bleiben lediglich für circa 24 Stunden verlässlich.

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