• Ralph Ruthe appelliert an die Besitzer von mittlerweile ungültigen Eintrittskarten für kulturelle Events: „Verzichtet auf euer Geldrückgaberecht!“
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Corona-Hilferuf der Künstler: Appell an Ticketbesitzer: „Verzichtet auf euer Geld!“

Die Folgen für das gesellschaftliche Leben durch die Ausbreitung des Coronavirus nehmen immer drastischere Ausmaße an. Peu à peu wird der Alltag vieler Menschen auf den Kopf gestellt, von beruflichen und existenziellen Konsequenzen ganz zu schweigen. So leidet beispielsweise Hamburgs Kultur-Szene bereits jetzt massiv unter den Auswirkungen der um sich greifenden Pandemie – Prominente richten daher einen leidenschaftlichen Appell an alle enttäuschten Besucher von Kulturveranstaltungen.

Konzerte fallen aus, Partys werden abgesagt, Veranstaltungsorte müssen schließen – das Coronavirus zwingt auch die Bereiche Kunst, Kultur und Unterhaltung in die Knie. Mit dramatischen Folgen. Vielen Veranstaltungsbetreibern und Künstlern wird die finanzielle Lebensgrundlage entzogen. „Wir stehen vor existentiellen Herausforderungen, die ihresgleichen suchen“, sagte der Geschäftsführer des Hamburger Clubkombinats, des Verbandes Hamburger Clubbetreiber, Thore Debor, bereits am Mittwoch zur MOPO.

Coronavirus: Leidenschaftlicher Appell von Ralph Ruthe 

Dem kulturellen Leben in Hamburg droht der totale Shutdown! So reihte sich am Freitagmittag beispielsweise auch das „Uebel & Gefaehrlich“ in die Reihe der Clubs ein, die ihre Tore „freiwillig“ schließen. „Da es aktuell keine klare Regelung der Landes- und Bundesregierung für Spielstätten bis 1000 Menschen gibt, müssen wir diese Entscheidung nun selbst treffen“, teilte der Club auf Facebook mit. 

Auf der selben sozialen Plattform geht derzeit ein Posting des beliebten Cartoonisten Ralph Ruthe viral. Mit einem leidenschaftlichen Appell richtet sich der Bielefelder an alle Besitzer von Eintrittskarten für mittlerweile abgesagte Comedyshows, Konzerte oder Lesungen. 

Seine Bitte: „Solltet ihr Karten gekauft haben für eine Show, die nun leider ausfällt und sollte es für euch finanziell machbar sein, verzichtet bitte darauf, das Geld dafür zurück zu fordern. Wenn euch die 20 oder 30 Euro nicht weh tun, verlangt sie nicht zurück. Ich weiß, das ist viel Geld und nicht alle werden darauf verzichten können. Ich sage nur: WENN euch das möglich ist, tut es bitte. Damit unterstützt ihr alle, die uns sonst regelmäßig mit ihrem Einsatz schöne Abende bescheren – hinter und auf der Bühne.“ Der Post hatte bis Freitagnachmittag bereits über 4500 „Likes“ und wurde weit über 500 mal geteilt.

Böhmermann: „Wer Banken rettet, muss auch jetzt helfen“

Ruthes emotionale Worte sind eine Fortsetzung dessen, was auch schon das „Uebel und Gefaehrlich“ oder auch Satiriker Jan Böhmermann forderten: Wirtschaftliche Unterstützung für die Betroffenen durch die Politik. Böhmermann twitterte gewohnt plakativ: „Wer Banken rettet, muss auch jetzt helfen.“

Zu diesem Zweck wurde durch den freiberuflichen Sänger David Erler mittlerweile eine Online-Petition gestartet, mit deren Hilfe der Bundestag und das Finanzministerium auf die Problematik hingewiesen werden sollen. Unter dem Motto „Vergesst die Künstler nicht“ sind 100.000 digitale Unterschriften nötig, damit sich der Petitionsausschuss im Bundestag mit der Thematik befasst. Die Chancen stehen gut: Am Freitagnachmittag hatten bereits über 70.000 Menschen ihre digitale Unterschrift abgegeben.

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Ehe die Politik im Großen aber aktiv wird, setzt Ralph Ruthe auf die Solidarität der Kulturinteressierten, die von Veranstaltungsabsagen betroffen sind. Auf die Rückzahlung der jetzt ungültigen Tickets zu verzichten sei „eine unkomplizierte Möglichkeit“, bei der Überbrückung der durch das Coronavirus verursachten Durststrecke zu helfen.

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