Immobilienmarkt: So soll in Hamburg günstiger Wohnraum geschützt werden
Der Wohn- und Immobilienmarkt in Hamburg bleibt trotz der Corona-Pandemie weiterhin angespannt. Folge: Es fehlt an vielen Ecken noch immer an bezahlbarem Wohnraum. Der „Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen“ (LIG) will genau das besser schützen und hat dafür mehrere potenzielle Flächen erworben.
Der zur Finanzbehörde gehörende LIG hat das Geschäftsjahr 2019 laut eigener Aussage erfolgreich abgeschlossen. Ein besonderes Augenmerk sei dabei auf die im Jahr 2019 beschlossene soziale Bodenpolitik gelegt worden. Diese lege den Schwerpunkt auf das Vorkaufsrecht der Stadt und den Ankauf von Flächen für die langfristige Nutzung.
LIG Hamburg: Soziale Bodenpolitik gegen angespannten Wohnungsmarkt
„Es wurden überwiegend Wohnimmobilien erworben, um in Bereichen der Sozialen Erhaltungsverordnung gewachsene Milieustrukturen und preiswerten Wohnraum in Hamburg zu gewährleisten“, teilte der LIG mit.
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Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betonte die Notwendigkeit einer starken Stadt auf einem angespannten Immobilienmarkt. So seien 77 Grundstücke für den Bau von 2.440 neuen Wohnungen bereitgestellt worden. Von diesen seien wiederum 2.279 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau vorgesehen. „Darunter lagen auch 1.225 Wohneinheiten für geförderten Wohnungsbau“, so Dressel.
LIG Hamburg zieht Bilanz: Vorkaufsrecht essentiell für den sozialen Wohnungsbau
Insbesondere mit der Ausübung von Vorkaufsrechten habe die Stadt ein wirksames Instrument, um Grundstücksspekulationen zu verhindern und somit Mieter vor Verdrängung zu schützen. Beispiele dafür seien zehn Fälle in den Bezirken Altona, Mitte und Eimsbüttel gewesen, bei denen der LIG von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machte — mit einem Wert von 38 Millionen Euro.
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Auch auf die Entwicklung von Hauptverkehrsstraßen will sich der LIG in Hamburg mehr konzentrieren. Gemeinsam mit den Bezirken würde man auf Tour gehen, um unter- und fehlgenutzte Potentialbereiche zu identifizieren.
Grundsteuer C kommt 2025: Dressel appelliert an Grundstücksbesitzer
Dressel appellierte an alle Grundstücksbesitzer, ihre Grundstücke nicht aus spekulativen Gründen brach liegen zu lassen, sondern sich damit an die Bezirke oder den LIG zu wenden. „Ab 2025 kommt die Grundsteuer C, die Grundstücksspekulanten zur Kasse bitten wird“, so Dressel. Lohnender sei es, jetzt die Brachen mit der Stadt zu guten Orten für Wohnen oder Gewerbe zu entwickeln.