Achtelfinale! Doch Eintracht-Party getrübt: „Wir wurden schikaniert“
Königsklassen-Jubel, aber auch Wut bei der Eintracht: Vorstandssprecher Axel Hellmann hat den Umgang mit den Frankfurter Anhängern rund um das Auswärtsspiel bei Sporting Lissabon kritisiert.
„Unsere Fans wurden ein Stück weit schikaniert auf dem Weg ins Stadion, das werden wir aufarbeiten müssen“, sagte der 51-Jährige nach dem Achtelfinal-Einzug in der Champions League. Der Fanmarsch war von der Polizei derart in die Länge gezogen worden, dass rund 800 SGE-Fans den Anpfiff verpassten.
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Über 10.000 Anhänger der Hessen waren in die portugiesische Hauptstadt gereist, nur rund ein Drittel davon konnte das 2:1 live im Estadio Jose Alvalade verfolgen. „Das Stadion war nicht voll, mich betrübt das“, sagte Hellmann: „Ich bin mir sicher, wir würden das anders regeln. Ich habe da eine andere Vorstellung, wie man so ein Fußballfest erlaubt.“
Vorstandssprecher Hellmann ärgert sich über Umgang mit den Fans
Über 10.000 Plätze waren in der Arena am Dienstagabend leer geblieben, der Kauf eines Tickets in den Heimbereichen war allerdings nur als Sporting-Mitglied möglich. „Es ist einfach europäisch nicht, wie ich mir wünschen würde, dass man mit Fußballfans umgeht“, so Hellmann: „So wie du in den Wald hineinrufst, schallt es auch hinaus.“
Er habe „in der Stadt überhaupt keine Anzeichen gesehen, dass aus Fangesichtspunkten ein problematisches Spiel bevorstand“, führte er aus: „Mein Wunsch in solchen Sachen wäre, offener damit umzugehen und mehr zuzulassen.“ Letztlich sei er angesichts des positiven Ausgangs der Partie „froh, dass es so etwas gibt wie Karma“.
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Denn jetzt träumt die Eintracht von einem zweiten FC Villarreal. Sensationell hatten die Spanier in der vergangenen Saison das Halbfinale der Champions League erreicht. Nach dem historischen Einzug in die K.o.-Phase der Königsklasse hofft Frankfurt im kommenden Jahr auf einen ähnlichen Coup.
„Verträumtes Villareal“: Eintracht will mehr
„Sie haben es vorgemacht“, sagte Kapitän Sebastian Rode. Vorstandschef Hellmann formulierte es noch ausführlicher. „Top 16 in Europa, und irgendwie so auf leisen Sohlen so ein verträumtes Villarreal – das ist etwas, was ich mir durchaus vorstellen kann“, sagte der 51-Jährige.
Nach dem spektakulären Gewinn der Europa League in der vergangenen Spielzeit will der hessische Fußball-Bundesligist nun in der Königsklasse weitere magische Nächte erleben. Dank des hart erarbeiteten Siegs in Lissabon wurde die Vorrundengruppe D auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Daichi Kamada (62./Handelfmeter) und Randal Kolo Muani (72.) hatten mit ihren Treffern das Spiel gedreht. Trainer Oliver Glasner war im Anschluss daran stolz, wie seine Mannschaft auf die schwache erste Halbzeit reagiert hat.
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„Wenn du dann diesen Willen, diesen Glauben, diese Leidenschaft zeigst, dann hast du auch mal das Spielglück mit dem Elfmeter“, sagte der Österreicher über das Tor von Kamada, der den Strafstoß nach einem Handspiel von Sporting-Kapitän Sebastián Coates bekommen hatte. „Es ist Wahnsinn, was die Spieler einfach immer wieder leisten, wie sie auch mit Rückschlägen immer wieder umgehen.“
Man City oder Paris? Rode hat klare Tendenz
Und wie sie dafür belohnt werden: Denn jetzt sind im Achtelfinale Spiele gegen europäische Schwergewichte wie Manchester City oder Paris Saint-Germain möglich.
„Auf Man City würde ich gerne verzichten“, sagte Rode scherzhaft über die Startruppe von Trainer Pep Guardiola. Ansonsten haben die Frankfurter keine Wünsche für die Achtelfinal-Partien, die zwischen dem 14. Februar und dem 15. März ausgetragen werden. „Jetzt gibt es nur noch ganz große Kaliber und Weltstars, die da kommen“, sagte Rode. „Wir sind nicht chancenlos, aber sicher der Außenseiter.“ Genauso wie der FC Villarreal in der vergangenen Saison.