Die Sonne scheint zwischen Containern im Hamburger Hafen hervor
  • Beim Wirtschaftswachstums liegen Hamburg – hier der Hafen – und Schleswig-Holstein bundesweit vorn (Symbolfoto).
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Hamburg und Schleswig-Holstein liegen beim Wirtschaftswachstum vorn

Während die Wirtschaft in einzelnen Bundesländern kräftig wächst, schrumpft sie in anderen deutlich. Das Münchner Ifo-Institut schätzt für das dritte Quartal eine Bandbreite zwischen 2,4 Prozent Wachstum in Schleswig-Holstein und einem Schrumpfen um 2,8 Prozent in Nordrhein-Westfalen. Basis der Zahlen ist eine neue Schätzmethode der Wirtschaftsforscher.

Deutlich überdurchschnittliches Wachstum im dritten Quartal gab es demnach auch noch in Rheinland-Pfalz mit 1,8 Prozent, Hamburg mit 1,6, Bremen mit 1,3, Berlin mit 1,2 und Hessen mit 1,1 Prozent. Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich die Wirtschaft dagegen – neben NRW – in Mecklenburg-Vorpommern mit minus 1,4 Prozent sowie in Sachsen-Anhalt (-0,9 Prozent) und Bayern (-0,8 Prozent).

Im Mittelfeld rund um den vom Statistischen Bundesamt bereits gemeldeten gesamtdeutschen Durchschnitt von 0,3 Prozent Wachstum finden sich sechs Bundesländer: Baden-Württemberg mit 0,6 Prozent Wachstum, Niedersachsen mit 0,3 Prozent, Brandenburg mit 0,2 Prozent, Thüringen mit 0,1 Prozent, Sachsen mit 0 Prozent und das Saarland mit einem Minus von 0,4 Prozent.

Neue Methode des Ifo als Basis der Schätzung

Entscheidend für die Unterschiede sind laut Ifo strukturelle Besonderheiten. „Bei Schleswig-Holstein zeigt sich, dass Länder mit einer höheren Überschussersparnis in den Corona-Jahren heute größere Konsummöglichkeiten haben“, sagte Ifo-Forscher Robert Lehmann. „Auch Bundesländer mit starker Autoindustrie (Bremen) oder mit einem hohen Anteil an Dienstleistungen (Berlin) laufen recht gut.“ Dagegen hätten Länder mit geringerem Wachstum einen höheren Anteil energieintensiver Produktion – wie Nordrhein-Westfalen mit der Metallindustrie – oder eine höhere Inflationsrate – wie Sachsen-Anhalt.

Basis der Schätzung ist eine neue Methode des Ifo, die auf der Erstveröffentlichung des Statistischen Bundesamtes für Gesamtdeutschland beruht. „Erstmals errechnen wir Vierteljahreszahlen für die Länder, kurz nach der Zahl für den Bund“, sagte Lehmann. „Bislang gab es nur Zahlen für ganze Kalenderjahre, und das mit einiger Verzögerung.“ Die Zahlen sind ein Vergleich zum Vorquartal und saison- und kalenderbereinigt. (dpa/mp)

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