In Hamburg : Wie ein Fotograf mit Nacktfotos Spenden für Blutkrebs-Patienten sammelt
Model Daniela Arkenberg vor den „Tanzenden Türmen“ in Hamburg.
Foto: Kristian Liebrand
Es geht um Mut – neuen Mut für diejenigen, die an Blutkrebs erkrankt sind. Kristian Liebrand ist professioneller Fotograf und lichtet Models für den guten Zweck hüllenlos ab. Sein jüngstes Aktshooting fand 2020 in Hamburg statt – trotz typischen Schietwetters.
Liebrand engagiert sich seit 2014 jährlich mit honorarfreier Arbeit für den guten Zweck. Im Jahr 2018 hat er das Projekt „Mutspenden” ins Leben gerufen, um auf Blutkrebs aufmerksam zu machen. Denn: Alle 15 Minuten erhält ein Patient in Deutschland die tragische Diagnose. Weltweit sind es alle 35 Sekunden. „Es gibt mir ein richtig gutes Gefühl, wenn ich ein Teil meines Glücks im Leben, an die weitergeben darf, die vom Schicksal getroffen wurden”, so Liebrand.
Hamburg: Nacktfotos für den guten Zweck
In seiner ersten Shooting-Serie ist der Profi-Fotograf 2018 mit einem Aktmodel in Berlin unterwegs gewesen. Das Berliner Model wurde vor hunderten von Passanten ohne Kleidung in Szene gesetzt – eine echte Herausforderung. Die zweite Serie wurde 2019 in New York aufgenommen, ehe es Ende September 2020 nach Hamburg ging.
Das typische Hamburger Wetter sorgte dabei für einige Schwierigkeiten.
In 15 Shooting-Stunden an nur anderthalb Tagen haben sich Liebrand und sein Model durch Regen, grauen Himmel und ungünstige Lichtbedingungen gekämpft.
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Viele Passanten reagierten mit Gelassenheit und Unterstützung. Trotzdem gab es nicht überall Toleranz. „Ein Wechselbad der Gefühle”, wie es der Bochumer Fotograf auf seiner Website beschreibt.
Gratis Bildband gegen Spende an DKMS
Die Ergebnisse seiner Arbeit sind im Bildband „Mutspenden – nude in public – Berlin – New York – Hamburg“ Mitte November erschienen. Für einige seiner Werke wurde Liebrand sogar international ausgezeichnet.
Gegen eine Spende an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erhielt jeder ein kostenloses Exemplar. So sind insgesamt 9780 Euro zusammengekommen.
„Helfen kann jeder und darum sollte man es auch im Rahmen seiner Möglichkeiten machen”, so Liebrand. „Jeder Beitrag zählt, auch wenn er noch so vermeintlich klein ist. Blutkrebs ist eine furchtbar heimtückische Krankheit und die DKMS erreicht mit ihrer tollen Arbeit, dass viele Menschen davon geheilt werden können.” Eine Neuauflage des Bildbandes ist für 2021 geplant.