Ehemaliges NPD-Mitglied: Braune Vergangenheit holt Harburger Tierschützer ein
Neu Wulmstorf –
Er ist gegen Tierversuche, setzt sich für den Schutz von Wölfen und Haien ein und protestiert gegen den Handel mit Pelzen. Doch nun hat den EU-Politiker der Tierschutzpartei Martin Buschmann seine dunkle Vergangenheit eingeholt: Der 49-Jährige aus Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) hat verschwiegen, in den 90er Jahren Mitglied der rechtsextremen NPD gewesen zu sein.
Ende Januar war die braune Vergangenheit Buschmanns aufgeflogen. Der 49-Jährige räumte auf Facebook ein, zwischen 1992 und 1996 Mitglied der NPD gewesen zu sein. Begründung: „Ich hatte mich damals in eine Frau verliebt, die dort Mitglied war. Diese Partei agierte wie eine Sekte. Wenn man als junger Mensch erst einmal dabei ist, ist es schwer, den Gruppendynamiken standzuhalten“.
Kurz darauf zog Buschmann die Konsequenz und zog sich sich mit sofortiger Wirkung aus der Linksfraktion des Europaparlaments zurück. Doch damit ist der Ärger noch nicht zu Ende.
Vorsitzende prüfen Ausschluss aus der Tierschutzpartei
Laut NDR 1 Niedersachsen prüfen die Vorsitzenden der Partei Mensch Umwelt Tierschutz, der Buschmann seit 2009 angehört, nun einen Parteiausschluss ihres Kollegen.
Buschmann selbst hat dem Sender schriftlich mitgeteilt, dass er nicht austreten wolle. Er wolle beweisen, dass er voll und ganz hinter den Zielen der Partei stehe.
Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger NPD-Chef darf nicht mehr bei Amateurklub mitkicken
Die Landesvorsitzende der Tierschutzpartei in Niedersachsen, Susanne Berghoff, hatte Buschmann aufgefordert, sein Mandat niederzulegen. Er habe Dinge verheimlicht, die er eigentlich hätte offenlegen müssen, um die Wähler nicht zu täuschen.
Auch außerhalb der Partei wird Buschmann scharf kritisiert. Die Konföderale Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordischen Grünen Linken (GUE/NGL) im Europaparlament sprach von einem „Vertrauensbruch“. (ng)