16-Jährige stirbt an Überdosis Ecstasy: Junge Männer müssen sich verantworten
Es sollte eine ausgelassene Geburtstagsparty werden, doch sie endete in einer Tragödie: In Winterhude starb vor gut zwei Jahren eine 16-Jährige an einer Mischung aus Alkohol und Drogen. Das Mädchen brach plötzlich zusammen – der Notarzt konnte es nicht mehr retten. Jetzt müssen sich ein 22-Jähriger und ein 21-Jähriger vor Gericht verantworten.
Die 16-Jährige aus Finkenwerder ist am 12. September 2020 zu dem 16. Geburtstag ihrer Freundin nach Winterhude eingeladen. In einer Wohnung am Novalisweg feiern sie zusammen mit anderen Jugendlichen. Es fließt Alkohol, auch Drogen werden konsumiert. Dann bricht der Teenager plötzlich zusammen.
Gegen 1.25 Uhr wählen die Partygäste den Notruf. Der Notarzt kämpft lange darum, das leblose Mädchen wiederzubeleben. Vergeblich. Wenig später rückt auch die Kripo an. Die Beamten ermitteln die Umstände und leiten ein Verfahren wegen Drogenmissbrauchs ein. Ein junger Mann gerät in Verdacht, die Drogen mit zur Party genommen haben. Bei seiner späteren Festnahme in Lohbrügge ist er gerade dabei, 75 Gramm Marihuana verkaufen wollen. Der Polizei ist er bereits wegen mehrerer Drogendelikte bekannt, er kommt in Untersuchungshaft.
Zwei junge Männer in Harburg vor Gericht
Ab Mittwoch müssen sich er und ein weiterer junger Mann vor dem Amtsgericht Harburg wegen gewerbsmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln, gemeinschaftlichen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie der Abgabe von Betäubungsmitteln verantworten. Laut Anklage im September 2020 soll der 22-Jährige von dem 21-jährigen Mitangeklagten drei Ecstasy-Tabletten gekauft und diese an zwei 16-Jährige auf der Geburtstagsparty verteilt haben. Obwohl sie schon eine Tablette eingenommen hatte, soll er dem späteren Opfer rund eine Stunde später noch eine weitere Pille gegeben haben. Kurz darauf starb das Mädchen an Hyperthermie.
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Immer wieder werden Jugendliche oder junge Erwachsene Opfer von Ecstasy, einer synthetischen Droge mit dem Hauptbestandteil MDMA. Das Problem: MDMA gilt aufgrund des geringen Suchtpotenzials als verhältnismäßig ungefährlich – wenn es nicht überdosiert wird. Da die Droge aber illegal ist, wissen Konsumenten nie, wie viel Wirkstoff in einer Pille ist – auch Größe und Farbe der Pillen sagen nichts darüber aus.
Erfahrene Nutzer nehmen daher keine ganze „Pille“, wenn sie deren Zusammensetzung nicht kennen. Unerfahrene Teenager aber, die Drogen heutzutage oft übers Internet kaufen, fehlt dieses Wissen meist. Für sie kann ein Rausch leicht zur Gefahr werden.